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ARD-Zwangsbeitrag abschaffen

Fernsehen – Gebührenerhöhung abgelehnt – ein Problem?

In Sachsen-Anhalt wurde über eine von den Fernsehanstalten beantragte Erhöhung der rechtlich fragwürdigen Zwangsabgabe für die elektronischen Medien nicht abgestimmt, weil es ansonsten zu einer gemeinsamen Ablehnung durch CDU und AfD hätte kommen können. Man fragt sich: ist das demokratisch? Natürlich nicht. Diese Art der Nicht-Auseinandersetzung ist Wasser auf die Mühlen der AfD. Auch wenn die AfD in unserm Staat derzeit ein Fremdkörper ist und in der Regel das auch ständig durch entsprechendes Gebaren bestätigt, ist sie durch freie Wahlen legitimiert worden. Man hat sich mit dieser Partei und einzelnen Mitgliedern derselben auseinanderzusetzen. Nicht jeder Abgeordnete dieser Partei und vor allem viele ihrer Wähler sind Nazis und einer kann auch mal eine gute Idee haben. Außerdem sollten sich z. B. Sozialdemokraten daran erinnern, wie sie in den 50er Jahren behandelt wurden. Und, dass das Aufkommen der AfD ein Ergebnis der Politik seit 1950 ist. Mir steigen aus dieser Zeit böse Erinnerungen auf, als alles, was links war, nicht nur verteufelt, sondern auch rechtlich und verbal bekämpft wurde, als die 131er wieder kamen, als die Wiedergutmachung zur Farce wurde, und Leute, die in der Vergangenheit von Ex-Nazis forschten, schließlich emigrierten. Und wie seither alle, wenn sie mal an den Trog kamen, sich von Paulus zum Saulus wandelten. Das allein hätte mich noch nicht bewogen meine Meinung dazu kund zu tun, denn ich weiß nur zu gut, wie man diese einordnen könnte. Es geht hier um eine von einer überwältigten Mehrheit der Politik gutgeheißene Erhöhung der Zwangsabgabe. Auch von der Mehrheit der Bürger? Niemand fragte nach, ob das angemessen ist, vor allem: ist das nötig? Derzeit m.M. bestimmt nicht. Deshalb: Corona hat uns voll im Griff. Im Besonderen ist es unsere Freizeit, die uns, weil man an das Haus gefesselt ist, dick zugeteilt wird. Man kann nicht immer nur lesen. Kunst, Kultur, Vereine, Sport, Spiel, Freundschaft, Hobby bekommt man nur bedingt und in spärlichsten Dosen, wenn überhaupt ermöglicht. Als Behinderter kann man den täglichen Spaziergang mit dem Rollator nur kurz genießen. Jetzt in der Winterzeit sind die Fußwege schon bei der ersten Glätte mit Sand oder Split gestreut und machen den Spaziergang zum Stress für die Gelenke, vor allem der Schultern. Die Zeitung ist zum nahezu reinen Informationsblatt über die Pandemie geworden, die uns gewollt überflutet und zudem durch die oft widersprüchlichen und nicht nach zu vollziehbaren Fakten mehr verwirrt als bestärkt. Hier kämen nun eigentlich die elektronischen Medien ins Spiel, vor allem das Fernsehen, ARD und ZDF mit ihren vielen Zöglingen in den Bundesländern und Anhängseln, die uns eine Vielfalt bescheren oder vortäuschen? Die Frage, ob eine Erhöhung der Gebühren angemessen ist muss zurücktreten hinter: Werden diese Medien ihrer Aufgaben gerecht. Ich sehe ein großes Defizit. Die Vielfalt von Kultur, Umwelt, Gemeinsamkeit und Engagement hat uns seit März weiter zunehmend gelähmt. Anfangs halfen die Bücher, die noch gelesen werden wollten. Aber schnell wurde klar, dass das Fernsehen immer mehr als Vehikel der Beeinflussung genutzt wurde. Niemals in der Vergangenheit habe ich es so gebraucht. Aber was ich vorfinde ist erschreckend. Kultur, Sprache, Dialekt, Liedgut, was ist davon geblieben aus meiner Jugendzeit. Wir lernten noch deutsche Volkslieder in der Schule, sie sind verschwunden, werden allenfalls wie Kuriositäten vorgestellt. Überall scheint man besessen davon, deutsche Worte durch Anglismen zu ersetzen. Selbst Verlautbarungen der Behörden machen da mit. Es ist geradezu absurd, wenn man versucht auf deutsche Bezeichnungen zu bestehen. Da wird man gleich mit der Rechten in einen Topf geworfen. In unserer Zeitung versucht Scheuring in der Glosse „Unterm Strich“ auf humorvolle Weise das zu thematisieren. Das ist gut, aber zu wenig. Die wie ich finde vorsätzliche Zerstörung unseres Kulturgutes Sprache könnte gerade von den Medien aufgehalten werden. Wir haben so eine reiche Sprache, können alles damit ausdrücken. Das deutsche Fernsehen hat den Anspruch Kultur in ihre Satzungen geschrieben. Das müsste heißen, dass ihr gesamtes Programm unter diesem Gesichtspunkt gesehen werden muss. Wird sie das? Das ist die eine Seite der Medaille. Nun spreche ich mal für mich, auch weil sich meine Erfahrungen und Ansichten mit denen vieler Menschen, mit denen ich darüber gesprochen habe decken. Die Programme gehen auf allen Sendern über riesige Zeiträume. Aus den Programmübersichten weiß ich ungefähr, was angeboten wird. Wie in früheren Zeiten schalten wir, (meine Frau und ich), auch jetzt unter der Pandemie, nur von ca. 18 bis 22.30 Uhr das Gerät ein. Nur selten darüber hinaus. Und ich denke, dass viele Familien und Senioren in dieser Zeit der kulturellen Magersucht auch diesen Zeitraum wählen und da finde ich vorwiegend Krimis, Quiz- u. Talkshows, Kochsendungen, Sport und jetzt Medizin und Nachrichten, aber die hören wir schon im Radio. Es gibt Natur-, Reise- und Heimatvideos von hoher Qualität, deren Texte aber leider oft durch Musikeinspielungen nicht oder nur schwer zu verstehen sind. Wir sehen, dass sich die Menschen, die das produzieren, die größte Mühe geben. Aber auf der einen Seite tut man viel für Frieden, Völkerfreundschaft und Umwelt, zeigt aber auch immer wieder die Filme über die NS-Vergangenheit und die Weltkriege, dabei völlig verkennend, dass man die Wirklichkeit dieser Gräuel niemals, auch in Dokumentationen nicht zeigen kann; sie verharmlosen nur. Außerdem sehe ich, dass vor allem die Geschichte der Jahre 1918 im Unterricht intensiver und breiter behandelt werden muss. Das alles hat mich nun lange beschäftigt. Weil sich das nun unter Corona so stark ins Negative verändert hat und sichtbar wird, muss gehandelt werden. So sagte ich mir: Was können das für Gründe für dieses negative Bild sein: Anstatt alle Sender abzustimmen und gemeinsam zu handeln, scheint ein Konkurrenzdenken zwischen den einzelnen Sendern vorzuherrschen. Da gibt es Einschaltquoten, die nicht für Qualität stehen können. Wir finden nicht einmal zwischen dem ERSTEN und ZDF einen Kontrast. Und die Programme der Länder sind ohne jede sichtbare Differenzierung, sie tauschen nur ständig die einzelnen Beiträge aus. Das ist wohl effektiv für die Sender, nicht für den Zuschauer. Ein unentwirrbares Nebeneinander ohne ein erkennbares System. Es scheint vorgesehen zu sein, Meinung zu vermitteln, wo man bestrebt sein müsste, zur Meinungsbildung anzuregen. Die politische Landschaft ist abzubilden, aber Meinung und Kommentar sind deutlich zu machen. Da das Programm des Fernsehens zum Teil auch fremdfinanziert ist, stellt sich die Frage, ob die unabhängige Berichterstattung dadurch nicht gefährdet ist. Nun scheint es angesichts Corona oberste Priorität zu sein, Angst zu schüren. Selbst im Unterhaltungssektor gibt es fast nur Krimis, Dramas, Horror, Klinik und Satire. Was den verunsicherten Menschen in dieser trostlosen Zeit fehlt, ist Hoffnung, Frohsinn, Heiterkeit. Das gibt’s nur in winzigen Dosen, wie z.B. an den Weihnachtsfeiertagen. Das ist nicht nur im Fernsehen so, auch die Presse ist so geortet. Von vorn bis hinten Corona-Pandemie, garniert mit Unfällen, Straftaten, Gerichtsurteilen, Promileben, Börsenkurse, Bilder und Todesanzeigen. Dazu kommen die ständigen, oft von Woche zu Woche sich ändernden Vorschriften und Verbote, die oft nicht verständlich, manchmal sogar absurd oder nicht logisch sind. Von Tag zu Tag verlieren mehr Menschen das Vertrauen in die Kompetenz der Regierung. Die Abschnürung des gemeinschaftlichen Lebens bis hin zur faktischen Quarantäne belastet die Menschen so sehr, dass die psychiatrischen Kliniken überfüllt sind, Familien zerbrechen, Kinder und Jugendliche in der Ausbildung zurückgeworfen werden und mehr als wir Erwachsenen sozial benachteiligt werden. Dass das so ist, ist nicht die Schuld der Medien allein. Aber sie hätten es in der Hand das zu ändern. Ich erinnere mich an die Kriegszeit: Der Tod klopfte bei fast allen Familien an, keiner wusste, was am nächsten Tag zu bewältigen sei und ob vor Tagesanbruch die Gestapo käme. Damals wusste man, was den Menschen in dieser schweren Zeit von allem Leid ablenkt. Unzählige Filme, von damals, aus denen der Faschismus nicht rausglotzt, könnten heute noch ein wenig Freude in den Corona-Alltag bringen. Und was hatten wir doch noch bis vor wenigen Jahren für Lach-Kanonen. Die schickten uns lachend ins Bett. Es ist für einen alten Antifaschisten nicht einfach, sowas zu schreiben. Aber das Ersäufen des Gemüts in Angst und Schrecken und die Laschheit und Indifferenz unserer Medienmacher und Politiker zwingt mich dazu. Die Kombination Sicherheit und Gesundheit ist in Planspielen global schon sein über 20 Jahren erarbeitet und durchgespielt worden. Eine der Aufgaben wurde dort so gestellt: „Flutet die öffentliche Meinung!“ Wir sehen, dass das exzessiv durchgeführt worden ist. Also fragt sich der Bürger: Bin ich nur noch Spielball oder schon Verfügungsmasse. Was könnte man, was könnte sich ändern. Wie könnte die Finanzierung und die Unabhängigkeit des deutschen Fernsehens gesichert und zugleich das Angebot verbessert werden? Das wäre, so denke ich, durchaus möglich, wenn die Erfüllung 1. der Aufgaben gegenüber der Allgemeinheit und der Konsumenten oberstes Ziel wäre. Was könnte man ändern: Absprache über die Programmgestaltung – nicht wer die meisten Zuschauer hat, sondern dass der Konsument eine optimale Auswahlmöglichkeit hat. Denn es ist nicht nötig, dass man unter drei oder 6 Krimis zur gleichen Zeit auswählen kann, sondern auch Sport, Quiz, Talk-Show, Klassik oder Volksmusik, Literatur, Natur, Umwelt, Theater, Reisen etc. gleicherweise im Angebot sind. Nicht mühsam suchen, sondern im Überblick zu finden. Das kann man machen, das kann man organisieren. Man sollte sich auch fragen: Brauchen wir auf allen Kanälen ein fast rund-um-Programm. Wäre weniger nicht mehr. Heutzutage haben wir am Wochenende auf allen ARD-Kanälen Sport – zur gleichen Zeit. Dem gegenüber sehe ich nur ein Problem: Seit den 50er Jahren haben sich eine große Menge von Mitarbeitern angesammelt, die untergebracht werden müssen. Die kann man nach und nach ohne Schmerzen abbauen oder effektiver einsetzen. Keiner müsste mit leeren Händen dastehen. Es wird nur darum gehen ob man etwas will. Diese kleine Schwedin ist mir alten Knaben ein Vorbild. Mein Gott, was hätten wir heute für einen Staat des Friedens und des Wohlstands, wenn wir so wie sie für ihre, auch wir für unsere und unserer Kinder Zukunft gekämpft und nicht resigniert hätten – wären doch Billionen nicht verschleudert worden für Rüstung und Export und hätten viele Leben, unzählige Leben gerettet werden können. Mit diesen wenigen Zeilen möchte ich versuchen, etwas, was vor unseren Augen sich abspielt, ins Blickfeld zu bringen. Wir alle sehen es, haben es seit Jahren erlebt, Corona hat es deutlich gemacht. Macht Euch Gedanken, denkt nach, die Lösungen liegen nicht auf dem Tisch. Es steht in unserer Verantwortung, für die Gesellschaft, für unsere Jugend, für künftige Generationen: Diese unsere öffentlichen Medien können mehr sein, mehr werden, viel, viel mehr erreichen.                                                                                                                                           helmut försch

Leserbriefe 22-23

 

I

Leserbriefe und Briefe 2019

 

 

Leserbriefe

die guten Lb's werden halt nicht veröffentlicht

zu: 37000 Soldaten üben in Deutschland. 23.12.19 S. 1 + Habeck appelliert: ..S.

Nichts kann das Weihnachtsfest als Fest des Friedens besser und deutlicher interpretieren, wie diese beiden Meldungen. Und dazu das Schweigen der Wölfe und Aasgeier. Die Medien sind beschäftigt mit Krimis, Schnulzen, nicht enden wollenden Ratespielen und Palaver-Runden nach dem Motto: Brot und Spiele, während vor den ehernen Mauern der abgeschotteten BRD die um Hilfe flehenden Kinder in Kälte, Schmutz und Hunger zu Grunde gehen.
Da ist keine Einsicht, keine Humanität, von der gerne strapazierten christlicher Nächstenliebe ganz zu schweigen, sichtbar. Warum sind denn die Millionen Menschen auf der Flucht? Warum sollen auf deutschem Boden aggressive Machtspielchen veranstaltet werden? Weil die Menschheit von macht- und geldgierigen Menschen in einen Strudel von Ausbeutung, Ver­skla­vung und Erniedrigung getrieben wird, weil grenzenloses Wachstum ohne Vergeudung von Ressourcen und Vernichtung von Werten für Rüstung und Kriege nicht realisiert werden kann.
Versuche von einsichtigen Politikern mit der UNO und Europa sind an der Fehlkonstruktion des Vetorechts und des Zwangs zur Einstimmigkeit gescheitert. Deshalb taumelt die Welt in einer irrsinnigen Spirale von Selbstzerstörung und Ignoranz auf den Abgrund zu. Die Mächti­gen haben sich militärisch gegen aufmüpfige Bürger gesichert. Dass Großbritannien noch kurz vorher ausgestiegen ist, wird ihnen nichts nützen. Wenn nicht in letzter Minute so was wie ein Wunder geschieht… Es ist schwer, daran zu glauben, darauf zu hoffen. Ich würde noch mit auf die Barrikaden gehen.

 

 

 

 

Zu: „Ausschuss moniert Garagenpläne“ , MP  9.12.2019, S. 27

Wie weit weg wir von einer Verkehrswende hin zu mehr ÖPNV sind hat diese Ausschusssit­zung deutlich gemacht. Da sollen 54 Parkplätze in der Ludwigstraße wegfallen, damit endlich sich die Busse nicht mehr durchquälen müssen, ein löblicher Vorsatz. Und dann: dafür sollen 134 neue in einem Mammutparkhaus entstehen. Das ist nicht lustig. Wenn irgendjemand in Stadtrat und Verwaltung wirklich den ÖPNV für eine humane Zukunft aufrüsten will, dann muss er erst einmal ein Ziel fixieren. Und dazu dann einen Plan, eine Reihenfolge. Einzelne Maß­nahmen wie Preisgestaltung, Ausrüstung und Neukauf von Fahrzeugen und aufwendige Werbung bringen nichts, wenn die Busse überfrachtet werden und /oder im Individualverkehr stecken  bleiben. Deshalb müssen alle Verbesserungen im ÖPNV flankiert werden mit geän­derter Kanalisierung des IV. Die im überbordenden Verkehr agierenden Busfahrer sind oft am Rande ihres Gleichmuts, sollten dabei nicht vergessen werden.

Das Ziel muss sein, die Oberflächenparkplätze nach und nach abzubauen, denn nur das wird für die Gesundheit der Bürger positiv und die Aufenthaltsqualität optimal sein. Die Lösung kann deshalb nur außerhalb der Innenstadt, am Rand der Stadt und im Landkreis liegen. In­zwischen haben ja Gespräche dazu stattgefunden. Die Bundesbahn wäre ein zuverlässiger Partner gewe­sen. Die private DB lässt auf ihren Gelände keine Parkplätze zu, wie dieser Tage zu lesen war. Umsteigeplätze an vorhandenen Bahnhöfen und Haltestellen könnten aber ein wesentlicher Faktor sein, wenn auch noch Ortsbusse oder Sammeltaxis dazu kommen. Über allen Vorhaben muss aber die Qualität des Verkehrsmittels stehen: stets pünktlich, bequem, preiswert, umweltfreundlich, umsteigesicher und gut erreichbar.

 

Wer im Winter lange an der Haltestelle warten muss, wer stehend in Kurven mit seinem Gleichgewicht hadert, wem an der Umsteigestelle den Bus davonfahren sieht und für eine Strecke von ein paar Kilometern doppelt oder dreimal so viel zahlt wie das Parkticket, der steigt nicht um.

 

Zu: AKK will Nationalen Sicherheitsrat am 8.11.2019 S. 1

So deutlich hat noch niemand aus dem Nähkästchen geplaudert wie AKK vor der BW-Universität. Dass sie mit einem nationalen Sicherheitsrat das Parlament aushebeln möchte ist nur die eine Seite. Sie spricht dort auch von strategischen Zielen, von deutschen Interessen die durchgesetzt werden sollen, die aufhorchen lassen. Wir Bürger möchten wissen, welche Strategien und Interessen das sind, für die das Geld ausgegeben werden soll, das die ganze Liste von Problemen von der Schere zwischen arm und reich, dem ÖPNV, dem Klimawandel und der Integration leichter lösen ließe. Von den ins Feuer zu schickenden Soldaten abgesehen. Wer bedroht uns denn?  AKK’s Worte bedrohen andere Staaten. AKK ist Verteidigungs- nicht Kriegsministerin. Ist es nur diese Frau oder hat sie den Auftrag, steckt da schon eine Strategie dahinter. So ähnliche Texte kenne ich aus den 30er Jahren und da kommt mir auch in den Sinn, dass es das Zentrum und die bayrische Volkspartei waren, die Hitler mit dem Ermächtigungsgesetz  den Weg freimachten. Noch arbeiten die Christlichen Parteien nicht mit den Höckes zusammen. Aufpassen!

zu: „Merkel wirbt für Verständigung“ 4.10. 2019 S. 1

Mit Sicherheit kann man erwarten, dass bei jedem Problem, das für uns Bürger von Bedeutung sein kann, Frau Merkel wortreich erklärt, um was es geht und wie sie das zu lösen gedenkt. Und sie macht nichts. Und jetzt mahnt sie wieder an und hätte 20 Jahre Zeit gehabt, das zu ändern. Und wir lassen uns das gefallen, dass sie Banken rettet, die Autoindustrie ihre Kunden belügen und betrügen lässt und ihnen dann auch noch über Umtauschprämien Milliarden rüberschiebt. Und - und - und. Aber wenn es um das Klima oder die Schere zwischen arm und reich geht, tote Hose. Wir sehen seit zig Jahren wohin das führt und jetzt kommt dieses Mädchen und zeigt uns, wie man das macht: Streik, ziviler Ungehor­sam, so hat es uns Gandhi gezeigt. 5 000 kamen zur Demo in Würzburg, es müssen zig Tausend werden und es darf nicht beim Schulstreik bleiben. Die da oben kapieren es erst, wenn‘s weh tut. Greta Thunberg beschämt uns, die wir wussten und nicht energisch genug handelten.

 

Alle großen Kulturen, die Mochica und Inka in Peru, die Olmeken und, Azteken in Mexiko, die Chou und Han in China, das Maurja und das Indus-Reich in Indien, die Sumerer, Assyrer, Babylonier und Ägypter im vorderen Orient, das waren Hochkulturen mit nach heutigen Be­griffen kaum fassbarem Wissens-, Gestaltungs- und Verwaltungsvermögen. Sie alle gingen unter, weil die Kasten der Führer, Priester und Kapitalisten ihre Völker ausbeuteten, versklav­ten und missachteten. Das waren Völker in umrissenen Gebieten. Jetzt geht es um die ganze Welt. Leute wir Trump, Johnson, Putin, Merkel, man kann sie beisammen finden bei ihren Konferenzen, wo sie krampfhaft versuchen, den Problemen aus dem Weg zu gehen und ihre Macht weiter zu behalten, egal war  draus entsteht, sind dabei diese Welt unbewohnbar zu machen.

 

 

Zu: „Antisemitismus auch in der Region“ 21.6.2019, S. 1 + "Antisemitismus:"Wir haben eine neuen Eskalationsstufe erreicht." 8.8.2019

Mit einer Mischung aus Scham, Wut und Verzweiflung muss ich immer wieder erleben, dass nach allem, was in unserm Land unseren jüdischen Bürgern und Glaubensbrüdern in Europa angetan wurde, nach dem Ende der Nazidiktatur  nicht dazu geführt hat, dass diese Menschen, die hier geblieben sind oder zurück kamen, nicht in Ruhe hier leben können. Dadurch, dass sie wieder hier sind, hier leben wollen, zeigen sie, dass sie trotz allem Deutsche sein wollen, im Land ihrer Vorfahren und ihrer Sprache, ihre Pflichten erfüllen und ihre Rechte erfahren dürfen. Wer ihnen das streitig machen will, sie diffamiert, beleidigt oder angreift, hat nicht nur nichts aus der Geschichte gelernt, sondern bricht die Gesetze der BRD, der Menschen­rechte und des Anstands. Und er vergisst auch, was unzählige Deutsche jüdischen Glaubens für Deutsche Kunst, Wissenschaft, Lehre, Sprache und Kultur beigetragen haben.
Schon in den 50er, 60er Jahren habe ich mit Schrecken erkennen müssen, dass an den Stamm­tischen, aber auch in der Politik, bei Bundeswehr und Polizei im Zuge der Linksphobie die ganz weit Rechten ungeniert in der Öffentlichkeit agieren durften. Damals dachte ich, dass die Ewiggestrigen schließlich aussterben würden. Mit demselben Entsetzen sehe ich, wie heute in der Presse – dort vornehmlich auch in Leserbriefen dem Rechtstrend heute Freiflächen geboten werden. Das wäre noch zu ertragen. Was aber im Internet sich quasi anonym und aggressiv tummeln darf und einfach hingenommen wird, ist unerträglich. Es ist schwer für mich, in diesem Land zu leben – als Deutscher, der damals, als er erkannte, wohin ihn der Faschismus trieb, nicht den Mut hatte, die Konsequenzen zu ziehen und dagegen aufzustehen – aber bittet: Liebe Mitbürger und Freunde, kämpft mit allen legalen Mitteln gegen das Krebsgeschwür des Antisemitismus.

Das sind wir unserm Land und unserer Geschichte schuldig.

Mit freundlichen Grüßen   Helmut Försch

 

zu: „P+R-Parkhaus statt Minigolf“ MP 3.5.19 - S.25

P+R-Plätze dürfen nicht die letzten Grünflächen in den Stadtteilen verdrängen. Sie müssen draußen vor der Stadt angesiedelt werden.  Das kann nicht nur eine Aufgabe der Stadt Würzburg sein. Die Bürger aus den umliegenden Landkreisen brauchen die Stadt für Arbeitsplätze, Einkauf, Unterhaltung, Freizeit und Kultur,  was es draußen kaum noch gibt.

Auf dem Boden der Stadt sind P+R- Anlagen nicht mehr realisierbar, weil günstig gelegene Flächen nicht mehr verfügbar sind. Nur gemeinsame Anstrengungen können Abhilfe schaffen: An allen Einfallstraßen müssen Flächen bereitgestellt werden. Der ÖPNV muss so leistungsfähig sein, dass er die Oberflächenparkplätze der Innenstadt ersetzt. Die Bedienung der P+R-Anlagen im angepassten Taktverkehr sollte schnell, bequem, leicht merkbar und wo immer möglich auf der Schiene erfolgen. Das ist realisierbar, es kommt nur darauf an es zu wollen. Freilich, das wissen wir seit 50 Jahren. Es gab auch Pläne dazu. Der Kampf gegen Windmühlen, geht er weiter? Oder kommt die Verkehrswende? Es wäre höchste Zeit.

zu: „ Die Welt rüstet auf..“  30.4.2019 MP S. 4

Die Liste der Militärausgaben sagt, viel mehr als alle Kommentare, darüber aus  wo die Kriegstreiber sitzen. Würden diese ungeheuren Summen dafür verwendet, Hunger, Not und Vertreibung zu regulieren,  würde eine UNO geschaffen ohne Vetorecht, die über die Rechte der Menschen und Staaten letzte Instanz ist und die die einzige bewaffnete Truppe unterhält, die nur durch Mehrheitsbeschluss eingesetzt werden darf, könnten alle Probleme, die heute das Überleben dieser unserer Welt bedrohen, gemeinsam gelöst werden. Es wäre eine Sache der Vernunft, man müsste allerdings Egoismus, Geiz, Raffgier und Hass zugunsten von Humanität und Nächstenliebe ächten. „Eine Utopie ist eine  letztlich doch realisierbare Schnapsidee“ schrieb ich 1989.

zu: "Eltern müssen weniger zahlen.", 29.3.2019 S. 1

Wieder wird der Ansatz zu einer richtigen Lösung in der Sozialpolitik durch die Verteilung mit der  Gießkanne, also die Verschwendung von Steuergeldern, entwertet.  Das aufgewendete Geld würde schon mal den Kindergärten guttun.  Außerdem gibt es eine ständig sich vermehrende Anzahl von bedürftigen Bürgern, die eine solche Hilfe dringend benötigten.  Dazu gehören natürlich die Abgeordneten, die solches beschließen, nicht, doch sollten sie davon gehört haben.
Natürlich möchten die, wenn sie schon am Trog sitzen, auch davon profitieren.  Aber das könnte man doch bei den Diäten berücksichtigen.  In anderen Bundesländern, die nicht so reich sind, kann man sich erkundigen, wie man damit umgeht.

Zu: „Klöckner hat Ärger wegen Nestle“ MP 7.6.2019

Sie kapieren es nicht. Es müsste doch längst gehandelt werden. Die Erfolge der Grünen sollten doch wenigstens registriert werden, wenn man schon nicht auf die drängenden Mahnungen von Wissenschaftlern und Fachleuten hören will. Frau Klöckner steht für viele.  Er wimmelt von Zeitgenossen auf allen Ebenen vom Stadtrat bis zum Europaparlament, die nicht hinhören, was da im Volk vorgeht. Man wurstelt weiter, in diesem Fall ganz im Sinn der Lobby, die nicht nur gefühlt, die Stimme des Volkes verdrängt. Da sagt Kevin Kühnert seiner SPD deutlich, wie es langgehen könnte  und da sind die Schüler mit „Friday for future“, die eben sehen , dass es um ihre Zukunft geht und rufen nach Änderung. Und ich wünsche ihnen, dass sie am Ball bleiben und dass sie immer mehr Helfer und Unterstützer finden und endlich gehört werden. Sie verkörpern eine Hoffnung. Wie damals die Studentenbewegung.

Zu: „Gegen größere Tempo 30-Zone…“  Wü ES  19.3.2019  –S. 21

Die sog. Tempo-30-Zone zwischen Senefelder- und Gabelsbergerstraße ist ein Treppenwitz der Ver­kehrsgeschichte, denn er ist absolut unwirksam und sicher in Deutschland einmalig.  Bis der Fahrer reagiert, ist er schon fast am Ende des Abschnitts und dann gibt er wieder Gas.  Eine Tempo-30-Zone hätte für Grombühl nur dann einen Sinn, wenn sie bis zur Einmündung Füchsleinstraße gelten würde.  Dass es zum Ausweichverkehr käme, ist nicht zu erwarten, denn in den Hauptverkehrszeiten fahren die Fahrzeuge kaum schneller als 30 kmh und da ist es sowieso sinnlos auszuweichen, denn schon in Schweinfurterstraße und erst recht  am Berliner Ring würde man seinen Irrtum bemerken.  Und in den Schwachlastzeiten rentiert es sich auch nicht, den Umweg über den Berliner Ring zu benutzen, weil der Zeitverlust unwesentlich  und der Verkehrsfluß nur unwesentlich dichter ist.  Dass in einer Tempo-30 Zone  weniger Schadstoffe nicht nachzuweisen sind wird da behauptet. Das widerspricht der  Physik und jeder Vernunft.

Zu: „OB schaltet sich ein“, am 2.3.2019, S. 9  (Baugelände-Verkauf JuSpi)

Eigentlich ist die Kostenfrage klar. Auch wenn ein Vorkaufsrecht vorliegt, es ist Bauerwartungsland, durch die vorliegenden Planungen dokumentiert. Die Juliusspitalstiftung würde gegen ihre Pflichten verstoßen, wenn sie nicht darauf beharren würde, den tatsächlichen Wert des Grundstücks zu fordern und durchzusetzen. Die staatliche Stiftungsaufsicht wird kein Auge zudrücken können, auch wenn der Freistaat Bayern der Käufer ist.  Wie wir z: B. bei im Vergleich minimalen Werten im Fall der Zimonia-Richter-Stiftung sehen, gibt es selbst bei nicht lösbaren Problemen kein Abweichen von den deutlich gefass­ten Richtlinien.  Im Übrigen wäre es unbillig, von einer sozialen Stiftung etwas zu erwarten, was man keinem Privatmann zumuten würde. Was in die Kassen der Juliusspitalstiftung fließt, kommt der Allgemeinheit zugute.  Wir sehen aber daneben, wie großzügig die Staatsregierung mit den Steuergeldern umgeht und ausgerechnet diese Stiftung will man übervorteilen.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

heute sah ich am Kardinal-Faulhaber-Platz ein Plakat, auf dem von der Stadt Würzburg für mehr Grün geworben wird, und auch Beihilfen angeboten werden für Fassaden- und Dachbe­grünung etc. Da fiel es mir wieder ein – es ist schon nahezu 30 Jahre her:

Im Vorfeld der Landesgartenschau 1990 hat man sich Gedanken darüber gemacht, was das Ziel sein soll. Damals habe ich in einem ausführlichen Brief den Vorschlag gemacht, die Stadtbegrünung in den Mittelpunkt zu stellen oder wenigstens im Umfeld des damals noch nicht umrissenen Areals der LGS verschiedene Möglichkeiten, Stadtgrün zu fördern, anzu­bieten., z.B. Straßenrand- Vorgarten-, Hinterhof-, Fassaden- und Dachbegrünung.  Dazu hatte ich angedacht, mit Wettbewerb, Zuschüssen und Unterstützung durch die Stadt Würzburg und die Stadtgärtnerei, die Bevölkerung und vor allem die Hauseigentümer zu animieren, da mit­zumachen.  Damals wurde mein Vorschlag lapidar mit der Begründung abgetan, meine Anre­gungen passten nicht ins Konzept.

Derweil hätte man das in der Nachbarschaft der ersten Gartenschau gut machen können. Es hätte nur gewollt werden müssen.  Eine Gartenschau in einem sowieso schon grünen Gelände war natürlich viel leichter zu installieren, als das Konzept von 2018, wo man einen ganzen Stadtteil sozusagen aus dem Boden stampft. Dort hat man zwar auch an Stadtbegrünung in dem von mir vorgeschlagenen Sinn gedacht, aber doch nur vorwiegend theoretisch.

Nun habe ich bei einem Spaziergang durch Grombühl, wo es in der dichten Bebauung viel mehr als in andren Stadtteilen an Grün mangelt, gesehen, wie sich die Natur selbständig auf den Weg macht und versucht, Stadtbegrünung auf eigene Faust zu versuchen.  Und die Erfolge sind beachtenswert. Während in Gärten und Grünanlagen, damit nicht alles in der Hitze dieses Sommers verdorrt, den „etablierten“ Gewächsen mit Wasser zu Hilfe kommen musste, wo große Flächen längst hin zu braun tendierten, habe ich an kleinen Spalten und Ritzen, an kaum sichtbaren Rissen im Asphalt, an den winzigen Zwischenräumen an Rand­steinen, gemauerten Wänden, Kanaleinfassungen und Rinnsteinen Tausende von winzigen, kleinen, größeren und z. T. schon stattlichen Pflanzen und z.T. auch Blüten gefunden. Ich habe meinen kleinen Fotoapparat geholt und bin noch mal durch Grombühl Ost gelaufen.

80 Bilder habe ich mit nach Hause gebracht. Und ich denke, dass man diese kleine Bilder­schau auch einmal zeigen könnte.  Denn ist es nicht wunderbar, was die Natur von sich aus macht – wie sie sich jede Möglichkeit, Fuß zu fassen, erkämpft – wie sie mit minimalsten Lebensgrundlagen fertig wird: ist das nicht nur beeindruckend, dass sie an den Straßenrän­dern, manchmal sogar in einem Schlagloch leben kann, wo Autoabgase, Öl, Schmutz und Feinstaub herabregnen.  Und dann bringen sie auch noch Blüten zustande, sorgen trotz aller Armut für Nachwuchs, Zeichen eines unabänderlichen, unbändigen Lebenswillens. Wenn auch der Mensch vielleicht seine Lebensgrundlagen zerstört, die Natur wird darüber hinweg

gehen, als sei nichts gewesen. 

Zwei Beispiele im Anschluss des Textes.

Die Ideen waren da, schon vor 30 Jahren. Und in Würzburg dauert es und dauert.

Sie Herr Oberbürgermeister wissen, was das Land braucht.  Um die Zukunft meistern zu können, dürfen nicht immer 30 Jahre und noch länger verstreichen, bis man reagiert.

zu: "Aub gedenkt der Retter von Baldersheim" MP 8.4.19 S. 32

Im März 1945 glaubten nur noch ein paar hirnverbrannte Aktivisten an Hitler und den Sieg. Aber es herrschte panische Angst bei der die durch die Propaganda verhetzten Bevölkerung vor den "Untermenschen" aus Ost und West. Mehr noch aber vor Gestapo und Goldfasanen, die jede Regung erbarmungslos verfolgt haben, die ihnen missfiel, die aber die Hosen voll hatten, weil sie glaubten, die von ihnen verfolgten Menschen würden sich rächen.  Die Spitzen von Partei und Militär wussten schon seit 1942, dass ihnen die Bevölkerung nach und nach entglitt, dass spätestens nach dem Fall von Stalingrad die Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr an das glaubte, was ihnen verzapft wurde.  Die "Meldungen aus dem Reich", in denen sich die Obrigkeit über die Stimmung ihrer Untertanen informieren ließ, sprechen da ein deutliche Sprache. Und während  die Nazis ihre Uniformen auszogen, verschwanden oder sich umbrachten, haben nur ein paar Leute, die nicht fähig waren die Realität anzuerkennen,  vernünftige Soldaten und Bürger umgebracht.  Alfred Eck hat eine Heldentat vollbracht und vielleicht auch vielen von denen, die ihn verurteilen oder schmähten, das Leben gerettet. Dass man seiner nicht gebührend gedenkt, ist eine Schande.

zu: „Ausstellung erinnert an Alfred Eck“ – 9.1.2019 MP S. 9 + 28

Wer die Zeit vor der Wende nicht miterlebt hat, kann sich die politische Atmo­sphäre nicht vorstellen. Die sog. Entnazifizierung war gescheitert, das 131er Gesetz brachte die aktiven NS-Würdenträger und Beamten wieder in ihre alten Stellungen, Richter, Lehrkräfte urteilten und lehrten nach alten Gesetzen, Polizei, Geheimdienste und dann auch die neue Wehrmacht, sie kannten einander. Und sie saßen im Bundestag und in der Regierung. Und sie saßen an den Schaltstellen der Wirtschaft.  Die Verfolgten des Naziregimes, Juden, Sozialisten, Kommunisten, Homosexu­elle, sie hatten nichts zu lachen. Willy Brandt und Herbert Wehner (nur ein Beispiel) wurden mit den übelsten Schimpf­worten belegt. Die sog. „Wiedergutmachung“ (als hätte man die Ver­brechen heilen können) war ein Spießrutenlaufen für die Betroffenen. Wenn ich damals Stellung nahm, für Juden, KZler oder Kriegsdienstverweigerer wurde ich als Nestbeschmutzer  beschimpft, bespuckt oder mit dem gängigen Slogan „geh doch nach drüben“ bedacht. An der Talavera übte die SS, in den Kliniken praktizierten Heydrichs Helfer, in den Gerichten wurde nur auf Druck des Auslands ermittelt und für Kriegsverbrecher bat der Bundeskanzler um Gnade, der Gauleiter Hellmuth, erst zum Tode verurteilt, dann begnadigt, bekam Heimkehrer-Entschädigung, die Zwangsarbeiter, die damals überall ausgenutzt wurden, bekamen 60 Jahre da­nach ein Almosen.  Mit Nazivergangenheit ineinem Lebenslauf bekam man leicht  eine Stellung oder einen Karrieresprung.

Dass sich das jetzt anders anfühlt, ist noch keine Gewissheit. Das Eis ist dünn, unter dem sich der Faschismus versteckt. Aufpassen! Stellung nehmen!

 zu: Leserforum "Verhalten der Afd im Landtag..."             MP2.2.19 S. 46

Die ausgewogene Auswahl der Briefe zu diesem Thema wird die AfD freuen. Wird doch einem Opfer des NS-Regimes, Frau Knobloch, für ihre kritischen Worte der Rücken gezeigt. In eleganter Form wird das allgemein gültige Täter-Opfer-Verhältnis umgekehrt, ja, von jenem Herrn Zimmer wird auch gleich die Kriegsschuldfrage in der gleichen Art verdreht und auf das Verhältnis zum Antisemitismus ausgedehnt. Wer vom Leiden der Juden ncht berührt ist und  wen der Holokaust nicht beschämt und traurig macht, dem wird auch unser Grundgesetz und die Menschenrechte egal sein. Der Nationalsozialismus war die tiefste und unmenschlichste Zeit unserer Geschichte. Wir wüssen jeden Versuch, in diesem Sinne zu wirken, mit allen Miteln zurückweisen.

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P+R-Plätze dürfen nicht die letzten Grünflächen in den Stadtteilen verdrängen. Sie müssen draußen vor der Stadt angesiedelt werden.  Das kann nicht nur eine Aufgabe der Stadt Würzburg sein. Die Bürger aus den umliegenden Landkreisen brauchen die Stadt für Arbeitsplätze, Einkauf, Unterhaltung, Freizeit und Kultur,  was es draußen kaum noch gibt. Auf dem Boden der Stadt sind P+R- Anlagen nicht mehr realisierbar, weil günstig gelegene Flächen nicht mehr verfügbar sind. Nur gemeinsame Anstrengungen können Abhilfe schaffen: An allen Einfallstraßen müssen Flächen bereitgestellt werden. Der ÖPNV muss so leistungsfähig sein, dass er die Oberflächenparkplätze der Innenstadt ersetzt. Die Bedienung der P+R-Anlagen im angepassten Taktverkehr sollte schnell, bequem, leicht merkbar und wo immer möglich auf der Schiene erfolgen. Das ist realisierbar, es kommt nur darauf an es zu wollen. Freilich, das wissen wir seit 50 Jahren. Es gab auch Pläne dazu. Der Kampf gegen Windmühlen, geht er weiter? Oder kommt die Verkehrswende? Es wäre höchste Zeit.

Zu: „350 neue Uniklinik-Parkplätze.“ MP 3.5.19 - S. 30

Man sollte es nicht glauben, aber da wird eine Strabalinie bis rauf zur Unikinik verlängert und  dort werden  an der Endstation nur ein paar Stellplätze geplant, wo man viele, sehr viele Besucher mit der attraktiven Straßenbahn zum Umsteigen bewegen könnte.  Die Besucher der Unikliniken hingegen bekommen nicht nur gut erreichbare Parkplätze angeboten, nein, weil es ein paar Meter weg ist, fährt ein Shuttle-Bus vom Parkplatz zur Klinik.

Zur Erinnerung: als die neuen Kliniken gebaut wurden, versprach man hoch und heilig, dass es keine Erhöhung der Bettenzahl, ergo auch keine Mehrung der Parkplätze geben würde und  als die Verlängerung der Straba anstand, war die Erreichbarkeit der Kliniken ein Vorwand.  Und so feiert die Verarschung der Bürger fröhliche Urständ und der Würzburger Norden  kriegt Staub und Dreck. Stadtpolitik vom Feinsten. 

 

zu: „Scholz wirbt für Grundsteuer-Vorschlag“ MP30.11. S. 4

Es ist völlig egal, was bei solchen Reformen herauskommt, in unserm System ist kein Platz für eine wirkliche Lösung, denn: Die einen verdienen damit, die andern zahlen lebenslänglich. Beim Boden handelt es sich in Wirklichkeit nicht um eine Ware, denn niemand produziert ihn, er ist auch seit eh und jeh gleich groß geblieben.  Eigentlich müsste der Boden der Allgemeinheit gehören, die ihn für eine Steuer an diejenigen vergibt, die ihn nutzen wollen. und - er dürfte nicht verkäuflich sein. Nur durch eine solche Maßnahme kann man die ins unermessliche gewachsene Spekulation mit dem für immer mehr Menschen nötigen Raum beenden. Das haben unsere Väter schon vor langer Zeit erkannt. Wie folgenschwer das Problem aber ist, zeigt sich erst jetzt: Raffgier, Konflikte, Kriege, Verfolgung, Ausgrenzung, Feindbilder sind gewachsen, wo nur Respekt, Freundschaft, Toleranz und Friedfertigkeit helfen können. Eine Bodenreform ist überlebenswichtig.

 

Zur neuen großen Koalition.                                       12- 2017

es war ein kleiner Lichtblick, dass Karl-Heinz Spiegel mit seinem kurzen Beitrag wenigstens Einer die großen Bedenken artikuliert hat, die so viele Menschen in diesem Lande bewegen.  Es geht ja um weit mehr als nur um die SPD, es geht um die politische Kultur, um das Vertrauen der Bürger in die parlamentarische Demokratie, von der wir uns immer weiter entfernt haben. Man fühlt sich als Stimmvieh, das nur zu Wahlen gebraucht wird, das Parlament wird von der Wirtschaftslobby beherrscht, die im Grundgesetz versprochene Möglichkeit der Volksabstimmung wird weiter ignoriert. Nach 1945 glaubten wir an Frieden und Gerechtigkeit, jetzt verschieben wir Waffen in alle Welt und eine Klassengesellschaft schließt immer größere Teile der Bevölkerung vom Wohlstand aus, die sehen, dass ihre Volksvertreter mit allen andern einig sind bei den Diätenerhöhungen. Der Rechtsruck ist eine Folge dieser Politik.  Damals führte das zu Hitler.  Das vergesse ich nie.
Und daran sollten auch die Abgeordneten der SPD denken.

Lieber Karl-Heinz Spiegel,

es war ein kleiner Lichtblick, dass mit Deinem kurzen Beitrag wenigstens Einer die großen Bedenken artikuliert wird, die so viele Menschen in diesem Lande bewegen.  Es geht ja um weit mehr als nur um die SPD, es geht um die politische Kultur, um das Vertrauen der Bürger in die parlamentarische Demokratie, von der wir uns immer weiter entfernt haben. Man fühlt sich als Stimmvieh, das nur zu Wahlen gebraucht wird, das Parlament wird von der Wirtschaftslobby beherrscht, die im Grundgesetz versprochene Möglichkeit der Volksabstimmung wird weiter ignoriert. Nach 1945 glaubten wir an Frieden und Gerechtigkeit, jetzt verschieben wir Waffen in alle Welt und eine Klassengesellschaft schließt immer größere Teile der Bevölkerung vom Wohlstand aus, die sehen, dass ihre Volksvertreter mit allen andern einig sind bei den Diätenerhöhungen. Der Rechtsruck ist eine Folge dieser Politik.  Damals führte das zu Hitler.  Das vergesse ich nie.

Leserbrief

Zu: „Maaßen abgelöst und befördert“- VB 19.9.2018 S.1

Was uns Bürgern da geliefert wird, ist schamlos und unverschämt. Was denken die sich denn? Meinen sie, dass wir das lesen und anhaken.  Da wird unser Selbstbewusstsein mir Stiefeln getreten. Es ist nicht zu fassen, dass die SPD, nur um am Trog zu bleiben, der AfD mit Schau­feln Wählerstimmen zutreibt. Es ist nur zu hoffen, dass man nicht vergisst, dass es auch andere Oppositionsparteien gibt.

Zu: „Kreuz-Feuer: Unterfrankens CSU greift Pfarrer Burkard Hose an.“ MP 28.4.18. S. 1

Hier steht die Welt Kopf. Ich sehe es so: Der Gerechte und die Pharisäer. Denn: betrachten wir mal unserer politisch-soziale Landschaft.  Wer zeigt hier christliches Profil ? Wer hat es zu verantworten, dass die Armut wächst, dass Millionen von Menschen mit Mindestlohn oder Rente vegetieren. Wer bereitet Kriege vor mit Aufrüstung, Waffen­export, Einmischung ins Leben anderer Volker, wer lässt es zu, dass Tausende vor der nordafrikanischen Küste jämmerlich ersaufen oder zurückgejagt werden in Krieg und Armut.. Die Liste wäre lang, wollte ich die Defizite in christlicher Nächstenliebe fortführen, die ins Auge fallen.  Die Damen und Herren von der CSU sollten sich einmal anschauen, was Jesus von Nazareth gesagt und gelehrt hat, es steht in der Bibel.  Burkard Hose weiß es und handelt danach.

Zu:  „Familiengeld für Eltern“, MP-12.6.18 S. 1

So gut es für viele Familien ist, es wird dieses Familiengeld halt wieder mit der Gießkanne ausgestreut. Da profitieren auch alle, die es eigentlich nicht brauchen, die sogar im Gelde schwimmen.

Warum versucht man nicht endlich, die weiter klaffende Schere zwischen arm und reich wenigstens ein bisschen zu schließen? Weil alle Entscheidungsträger wie bei allen „sozialen“ Errungenschaften mitprofitieren wollen, nach dem Credo der materialistischen Herrschaft „Enrichissez vous“ – Bereichert Euch? Das passt ja so gut zu den nahezu einstimmigen Erhöhungen der Diäten.  Und zu den ständigen Einschränkungen der persönlichen Freiheit und Rechte.  Und immer mehr Polizei und Militär. Damit tut man der Demokratie Abbruch und heizt Klassengegensätze an. Das gibt keine Zukunftsperspektive.

Liebe Redaktion,

wieder wird der Luftreinhalteplan fortgeschrieben. Alter Quatsch mit falschen Z.ahlen. Ich kann mich nicht mehr damit befassen, habe mir die Finger wundgeschrieben an die verantwortlichen.Kein Echo.  Wenn Ihrs nicht macht wer dann?? Weiter wird die Messstation am Stadtring als Maßstab genommen.  Das bildet nicht die Realität ab. Ist auch nicht der klassische "hotspot" wie er vom Umweltamt  definiert wird.  Zur Illustration nochmal mein Briefwechsel mit Umwerlministerin Scharf etc.. im Anhang.  1. Es gibt stärker belastete Straßen. Für 2017waren  Messungen z.B. auch an der Grombühlstraße vorgesehen. Gibt es da Ergebnisse?

zu: „Trump-Neue Attacke gegen Merkel“ VB S.1 12.7.2018

Zu Trumps Bemerkungen zur Kriegsvorbereitung gegen Russland braucht man nichts weiter sagen.  Interessant ist hingegen die Einlassung von Frau Merkel: „in Afghanistan verteidige man auch die Interessen der USA“.  Schoner kann man es nicht formulieren. Man sagt mal die Wahrheit, vielleicht versehentlich.  Es sind Interessen, die man dort hat.  Man hätte auch sagen können Ressourcen. Um die geht es nämlich. Und nicht nur die in Vorderasien. Und wir täten gut daran, anstatt Russland ständig militärisch zu provozieren, gute Beziehungen anzustreben.

Die USA haben schon immer ihre Interessen in den Vordergrund gestellt und sonst nichts. Hilfe bekam der, der dienlich und folgsam war. Die US-Stützpunkte in aller Welt zeigen das.

Zu: „Spahns Rezept gegen den Pflegenotstand“ MP 2.8.2018 S.4.

„Bezahlt werden soll es überwiegend von der gesetzlichen Krankenversicherung.“  Das Rezept ist bekannt. Nicht die Allgemeinheit soll das vom Gesetzgeber angerichtete Chaos in der Pflege richten, sondern die Krankenversicherung der kleinen Leute. Und da hat man die Zuzahlungen erfunden, dann erhöht, vieles gibt es nicht mehr. Und manches, was unbedingt nötig ist, gibt es nur auf Privatrezept. Aber noch viel höher sind die Beträge, die den Kassen einfach aufgebürdet wurden, die eigentlich Sache des Bundes wären.
Diejenigen aber, die solche Richtungen vorgeben und beschließen, sind natürlich nicht betroffen, sie sind privat versichert. Aber bei den sozialen Segnungen, die mit der Gießkanne ausgeschüttet werden, profitieren sie über Gebühr. Dazu passt der zynische Ausspruch von Francois Guizit: „Enrichissez vous“: (bereichert Euch) -1848.

Zu: Beilage der Zeitung Sa. 17.3.2018

Zum Jubiläum 100 Jahre Freistaat Bayern hat die Münzhandelsgesellschaft Deutsche Münze eine Silberausgabe geschaffen, die sie unter die Bürger bringen will. Sie erinnert: > Bayern ist fortan ein Freistaat. Eine Volksregierung die von dem Vertrauen der Massen getragen wird“  hieß es vor genau hundert Jahren n der Proklamation von Kurt Eisner am 8. November 1918< und wir Würzburger denken dabei auch an Felix Fechenbach, der dabei einen bisher nicht gewürdigten Anteil hatte.

Was aber das Bayerische Hauptmünzamt sich einfallen ließ, diese geschichtliche Wende von der Monarchie zum Freistaat zu dokumentieren ist schwer zu verstehen: Auf der Rückseite stellt sie über den Schriftzug „Freistaat Bayern“ die Königskrone.  Die passt zwar schön in das obere Segment, hat aber hier nichts mehr zu suchen.  Der König und dann auch der Kaiser waren passee und das Volk glaubte an das Neue, die Demokratie. Wir mussten erleben, wie verletzlich sie ist, aber bei allen Problemen, eine Monarchie brauchen wir nicht, auch wenn sich so mancher wie ein König gebärdet

Zu: „Widerstand gegen städtische Pläne“ MP 30.9.2018 – S.23

Wieder das alte Lied. Die Stadtverwaltung will die Fußgängerzone um ein paar Meter erweitern, um die Lebensqualität ihrer Bürger zu verbessern und schon stehen sie wieder auf der Matte und Frau Graef bringts auf den Punkt:“Ich liebe mein Würzburg, ich möchte es gern erhalten“.  Ich las es in der letzten Woche schon zweimal. Würzburg stirbt, wenn man nicht reinfahren kann.  Und Würzburg wäre schon zehnmal gestorben, wenn Sie Recht hätten. Schon beim ersten Stück Fußgängerzone wurde mit schrecklichsten Farben der Ruin der Geschäftswelt an die Wand gemalt. Man glaubte sogar Parkscheine ersetzen zu müssen, damit die Kunden weiter kommen. Fragen sie mal unsere Stadtkasse, ob es jemals abwärts ging. Nach jeder Erweiterung der Fußgängerzone wurde die Stadt attraktiver. Und wenn ein Umsatzrückgang beklagt wird, dann sicher eher wegen der Konkurrenz im Internet.

Die Stadt stirbt nicht: Umge­kehrt wird’s sein. Die Stadt wächst.   Die Dörfer draußen sind auf die Stadt angewiesen, zum Einkauf, Kultur, Freizeitgestaltung, Gesundheit und Gastronomie. Die Versorgung damit müsste den Landkreisgemeinden etwas wert sein.  Der Ballungsraum wird immer dichter, der Individualverkehr würde die Stadt ersticken. Die Würzburger, die immer mehr unter Fein­staub, Lärm und Abgasen leiden, denen aber auch die Bewegungsfrei­heit genommen wird, wollen wieder eine lebens- und liebenswerte Stadt. Nur mit einem gut funktionierenden ÖPNV ist das zu schaffen.  Die Gemeinden im Landkreis müssen mit dafür sorgen, dass ihre Bürger versorgt werden.   Dazu braucht man einen Taktverkehr, Ein- und Umsteigeplätze, P+R Stationen mit zumutbaren Fußwegen und Preisen.  Das kann die Stadt nicht allein schaf­fen.  Das wird kommen, es gibt keinen Ausweg. Je länger man wartet, desto

Zu: LB – „Zukunftsaussichten“ MP 10.8.  Leserforum S. 31

Leserbriefe wie dieser erscheinen mit gleichen Worten: Man will zu einem bestimm­ten Punkt in der Stadt, natürlich mit dem eigenen Auto -  (hier die Hauptpost) und wenn man das nicht kann, stirbt die Stadt aus.  Sie haben alle ein Auto, daneben gute ÜPNV-Angebote.
Umge­kehrt wird’s sein. Die Stadt wächst.   Die Dörfer draußen sind auf die Stadt angewiesen, zum Einkauf, Kultur, Freizeitgestaltung, Gesundheit und Gastronomie. Die Versorgung damit müsste den Landkreisgemeinden etwas wert sein.  Der Ballungsraum wird immer dichter, der Individualverkehr würde die Stadt ersticken. Die Würzburger, die immer mehr unter Fein­staub, Lärm und Abgasen leiden, denen aber auch die Bewegungsfreiheit genommen wird, wollen wieder eine lebens- und liebenswerte Stadt. Nur mit einem gut funktionierenden ÖPNV ist das zu schaffen.  Die Gemeinden im Landkreis müssen mit dafür sorgen, dass ihre Bürger versorgt werden.   Dazu braucht man einen Taktverkehr, Ein- und Umsteigeplätze, P+R Stationen mit zumutbaren Fußwegen und Preisen.  Das kann die Stadt nicht allein schaf­fen.  Das wird kommen, es gibt keinen Ausweg. Je länger man wartet, desto teurer wird es.

Das stinkt mir gewaltig. 

Zu: „Widerstand gegen städtische Pläne“ MP 30.9.2018 – S.23

Wieder das alte Lied. Die Stadtverwaltung will die Fußgängerzone um ein paar Meter erweitern, um die Lebensqualität ihrer Bürger zu verbessern und schon stehen sie wieder auf der Matte und Frau Graef bringts auf den Punkt:“Ich liebe mein Würzburg, ich möchte es gern erhalten“.  Ich las es in der letzten Woche schon zweimal. Würzburg stirbt, wenn man nicht reinfahren kann.  Und Würzburg wäre schon zehnmal gestorben, wenn Sie Recht hätten. Schon beim ersten Stück Fußgängerzone wurde mit schrecklichsten Farben der Ruin der Geschäftswelt an die Wand gemalt. Man glaubte sogar Parkscheine ersetzen zu müssen, damit die Kunden weiter kommen. Fragen sie mal unsere Stadtkasse, ob es jemals abwärts ging. Nach jeder Erweiterung der Fußgängerzone wurde die Stadt attraktiver. Und wenn ein Umsatzrückgang beklagt wird, dann sicher eher wegen der Konkurrenz im Internet.

Die Stadt stirbt nicht: Umge­kehrt wird’s sein. Die Stadt wächst.   Die Dörfer draußen sind auf die Stadt angewiesen, zum Einkauf, Kultur, Freizeitgestaltung, Gesundheit und Gastronomie. Die Versorgung damit müsste den Landkreisgemeinden etwas wert sein.  Der Ballungsraum wird immer dichter, der Individualverkehr würde die Stadt ersticken. Die Würzburger, die immer mehr unter Fein­staub, Lärm und Abgasen leiden, denen aber auch die Bewegungsfrei­heit genommen wird, wollen wieder eine lebens- und liebenswerte Stadt. Nur mit einem gut funktionierenden ÖPNV ist das zu schaffen.  Die Gemeinden im Landkreis müssen mit dafür sorgen, dass ihre Bürger versorgt werden.   Dazu braucht man einen Taktverkehr, Ein- und Umsteigeplätze, P+R Stationen mit zumutbaren Fußwegen und Preisen.  Das kann die Stadt nicht allein schaf­fen.  Das wird kommen, es gibt keinen Ausweg. Je länger man wartet, desto teurer wird es

Am Bruderhof wird bei einer Erweiterung der Fußgängerzone bestimmt mehr los sein als heute, da wird man gerne hingehen, denn man lässt sich Zeit, fährt mit Straba oder Bus

 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde, Kollegen und Mitstreiter,

 seit vielen Jahren, inzwischen Jahrzehnten,  versuche ich, inzwischen verzweifelt, gegen die unablässig fortschreitende Luftverschmutzung und ihre Ursachen anzuprangern. Dann und wann kommt auch etwas in der Öffentlichkeit an, aber nie werden Konsequenzen gezogen.  Mittlerweile erstickt unser Würzburg im Verkehr, inzwischen werden letzte freie Flächen  und  Luftschneisen bebaut. Noch immer wird die „Autogerechte Stadt“ verwirklicht, die Aufenthaltsqualität vermindert, anstatt den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.  Ich bin jetzt 87 und möchte zwar auch noch ein paar Jahre, wenns geht, hier leben, aber die jungen Leute, was steht denen bevor.  Deshalb im Anhang mein Leserbrief von 2005 und die meist vergeblichen von diesem Jahr – zu diesem Thema.

 

Zu: „Ein Apfel fällt nicht weit vom Stamm“  MP 12.10.18 S. 33


Ein schönes Bild. Und es sagt so viel. Aber es wurde nicht richtig interpretiert. Man sieht zunächst: Die Äpfel fielen auch weit weg vom Stamm.  Und es ist beileibe keine Apfelernte die da zu sehen ist.  Es ist ein Bild, das man überall, besonders in diesem Sommer, wo es Obst

in Massen gibt und trotzdem einen guten Preis im Laden erzielt, sehen kann.  Da verreckt tonnenweise ausgezeichnetes Lebensmittel auf den Feldern.  Da wird nur ausgezeichnete Ware vermarktet. In den Läden findet man massenhaft Importware. In den Abfallcontainern wird nach Feierabend  beste Qualität vernichtet. Früher hieß es: Eigentum verpflichtet. Das ist längst vorbei. Der Erzeuger, der Händler und der Verkäufer pochen auf ihr Recht: Man darf das nicht auflesen, nicht aus den Containern holen (inzwischen sind die mit Schlössern versehen). In anderen Ländern ist man nicht so rigoros. Trotz allen Überflusses gibt es in unserm Land immer mehr Menschen, die leere Flaschen und Plastik sammeln. 

Es immer mehr nicht zu vereinbaren mit unserm Grundgesetz, mit Vernunft und Mensch­lichkeit und dem, was von unsern christlich geprägten Verhalten übrig blieb.

Ein schönes Bild, richtig ist: Armin Martin hat es bei Helmstadt aufgenommen.

zu: „Trump-Neue Attacke gegen Merkel“ VB S.1 12.7.2018

Zu Trumps Bemerkungen zur Kriegsvorbereitung gegen Russland braucht man nichts weiter sagen.  Interessant ist hingegen die Einlassung von Frau Merkel: „in Afghanistan verteidige man auch die Interessen der USA“.  Schoner kann man es nicht formulieren. Man sagt mal die Wahrheit, vielleicht versehentlich.  Es sind Interessen, die man dort hat.  Man hätte auch sagen können Ressourcen. Um die geht es nämlich. Und nicht nur die in Vorderasien. Und wir täten gut daran, anstatt Russland ständig militärisch zu provozieren, gute Beziehungen anzustreben.

Die USA haben schon immer ihre Interessen in den Vordergrund gestellt und sonst nichts. Hilfe bekam der, der dienlich und folgsam war. Die US-Stützpunkte in aller Welt zeigen das.

Zu: „Willkommen im Blabla-land“  9.9.2017 - VB S. 1

Herzlicher Dank gilt dem Titelseiten-Schmuck von Main-Post und Volksblatt.

Die Kolumne von Scheuring ist nicht nur ein Blickfang auf der ersten Seite.  Ich warte ja schon darauf, was er uns wieder aufs Butterbrot schmiert.  Diesmal kommt er zwar lustig daher, aber selten erwischt er mich so total, denn das ist gar nicht zum Lachen.  Die Verhun­zung unserer doch so schönen deutschen Sprache schreitet mit riesigen Schritten voran. Nicht jedes dieser Ausdeutschungen ist unberechtigt, denn wo es um bisher nicht bekannte oder gebräuchliche Worte geht, kann man die internationale Bezeichnung eindeutschen. Es geht um die grotesken Wortschöpfungen, die schöne deutsche Ausdrücke regelrecht auslöschen sollen. Dass man sich für unser gutes Deutsch einsetzt, sollte besonders auch der Presse ein Anliegen sein. Aber es gab ja auch einmal einen wunderbaren Würzburger Dialekt und weil viel davon verloren gegangen ist, habe ich in den letzten 20 Jahren alles aufgeschrieben, was mir aus meiner Jugendzeit an Vokabeln und Redensarten noch erinnerlich ist. 65 Seiten sind so zusammen gekommen.  Wenn schon die Hochsprache versaut wird, soll wenigstens unser Dialekt überdauern.

Zu: „Parkplätze statt Fußgängerzone“ am 19.7.18 MP-S. 25

Die Stadtverwaltung hat vorgeschlagen die Fußgängerzone zu erweitern, mit 8 : 7 Stimmen wird das vom Umwelt-und Planungsausschuss abgelehnt.  Der Bürgerschaft wurde versprochen, bei der Stadtgestaltung und -planung mitreden zu dürfen.  Es gibt Gesprächsrunden für eine humane Verkehrspolitik, in einem Bürgerbegehren haben die Bürger mit klarer Mehrheit entschieden.  Das interessiert diese knappe Mehrheit nicht. Ihr Votum ist eine Kampfansage für Abgase, Lärm und Gestank gegen Aufenthaltsqualität, Stadtgrün und Ruhe. Die meisten Bürger wissen: die autogerechte Stadt war eine falsche Entwicklung.
Das Bild vom Bruderhof sagt alles. Man stelle sich nur vor, dort herrscht kein Verkehrschaos, dort flanieren Menschen, Kinder spielen unter Bäumen, man sieht  Kinderwagen, Radfahrer, Rollatoren. Wäre das nicht schön. 
Das Votum war eine Kampfansage. Müssen also wir Bürger wegen jeder Verbesserung des Stadtbilds oder des Verkehrs ein Bürgerbegehren starten?  Zumindest bis zur nächsten Wahl? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das breite Bündnis und die engagierten Bürger diese Entscheidung einfach hinnehmen. Ich bin wieder dabei. Für eine menschengerechte Stadt.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, lieber Herr Schuchardt,

nach dem "kostenlosen" ÖPNV beim Stadtfest habe ich einen Brief an einen Herrn geschrieben, der danach von einem großen Erfolg  sprach.  Es war bestimmt kein Erfolg für die WSB und für ihre Kunden.  Und ob es auch ein Erfolg für die Geschäftswelt war, bezweifle ich ebenso. Und nun soll das nochmal passieren.  Ich halte das für Geldverschwendung und auch in der Sache für wenig sinnvoll, denn wer umsonst fahren darf, wird deshalb noch lange nicht umsteigen.

Deshalb mein Brief von damals auch an Sie:

Da wurde nach dem Stadtfest über den "Erfolg" gesprochen, dass beim
Stadtfest der ÖPNV kostenlos gewesen war.  Diese Einschätzung kann ich
nicht teilen.  Es hat verschiedene Sichtweisen gegeben. Man las es in
der Presse:  Wenn es im nächsten Jahr wieder umsonst ist, lasse ich
mein  Auto wieder in der Garage. O.K.  Dann macht den ÖPNV doch
kostenlos. Aber dann braucht man auch die entsprechende Infrastruktur.
Ich habe es so erlebt. Weil ich auf den ÖPNV angewiesen bin, musste ich
am Samstag in die Stadtbücherei, denn dort habe ich in  "Lange Nacht
der Demokratie"  aus meinem Buch gelesen.  Es war eine Tortur reinzukommen.
Wir beide mit Rollator wäre nicht möglich gewesen. Also musste meine Frau zu
Hause bleiben. Als ich nach der Lesung um 20 Uhr wieder nach Hause wollte,
mussten mir zwei Menschen den Weg zur Straba bahnen. Und dann lange warten,
weil ich sie deshalb verpasst habe.

Nie wieder werde ich an den Tagen des Stadtfestes (oder an kostenlosen Tagen)
die Innenstadt frequentieren. Für Behimderte, Kinderwagen etc. ist bei diesem
Angebot kaum Platz.

Fazit: Wenn man schon den Bürgern das Angebot macht, umsonst mit dem
ÖPNV zu fahren, muss man auch im Stande sein, den nötigen Fuhrpark dazu
auch anbieten zu können. Diesmal wurde es auf dem Rücken der zahlenden
Fahrgäste durchgeführt.  Die WSB macht Sonderaktionen, bringt viel auf
sozialem Gebiet bei, ist als Sozialeinrichtung unentbehrlich, aber es
trifft die Kleinen Leute, die Jahr für Jahr mehr dafür zahlen müssen,
während die Parkgebühren auf minimaler Höhe bleiben. Es ist wohl so, wie
auch in den höheren Gremien: Was denen, die darüber abstimmen nutzt,
wird beschlossen.  In der Straba sieht man nur selten einen. Und deshalb
werden ja auch die Milliarden, die im Lande zu vergeben sind so gestreut,
dass alle davon was haben, auch wenn sie es nicht nötig
hätten.  Wasser auf die Mühlen der andern.

Das mal aus meinem Blickwinkel.

Mit freundlichen Grüßen und guten Wünschen zum Advent

Exzellenz, sehr verehrter Herr Dr. Franz Jung,

schon die ersten Nachrichten und Berichte nach der wahl zum Bischof von Würzburg haben erwarten lassen, dass wir posutive Überraschungen erleben könnten.  Das hat sich nun in Freude verwandelt.  Denn Ihr Schritt, die evangelischen Ehepartner zum Abendmahl einzuladen, ist nicht nur eine Geste in Richtung einer Annäherung der Kirchen, was natürlich auch zu wünschen war.  Ich empfinde es als ein Zeichen, dass Sie die Botschaft Christi vor und über das, was in zwei Jahrtausenden entstanden ist, stellen.  Wenn ich betrachte, was in aller Welt und im besonderen auch hier bei uns geschieht, und oft auch mit dem Namen "christlich" versehen wird, könnte man verzweifeln.

Sie haben ein erstes Zeichen gesetzt.  Dafür danke ich Ihnen sehr herzlich.  Ich wünsche Ihnen auf ihrem Weg Mut und Entschlossenheit, vor allem aber, dass viele Menschen Ihren Weg mitgehen und dabei helfen.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsiden, Lieber Herr Dr. Beinhofer,

wohl wissend, dass Sie einen riesigen Verantwortungsbereich haben und sich nicht um alles kümmern können, fühle ich mich drängend gefordert, wegen der Rodungen in dem wunder-schönen und wertvollen Wald bei Thüngersheim bei Ihnen vorstellig zu werden.  Fast 60 Jahre war ich im Vorstand der Naturfreunde tätig und dabei war uns das Gebiet rechts des Mains zwischen Würzburg und Retzbach in der Arbeitsgemeinschaft der Würzburger Wan­dervereine zur Betreuung zugeteilt.  Dort haben wir nicht nur die Wanderwege gepflegt, z. T. neu trassiert und markiert, wir haben auch die Vorkommen unserer Tier- und Pflanzenwelt beobachtet und geschützt.  Dass sich der Steinbruch immer weiter in diesen Wald hineinfraß, haben wir zähneknirschend akzeptiert..  Aber dass jetzt, in dieser Zeit, in der ich den Schutz der Natur und die Sicherung der Lebensgrundlagen vernünftig gesichert glaubte, ein derart rücksichtsloser Eingriff erlaubt wird, macht mich fassungslos.


Da werden vom BN schon, sobald das Geschehen dort draußen bekannt wird, die einschlägi­gen Behörden informiert, und die entscheidende Frage gestellt: ob die Fa. Benkert neben der veralteten Genehmigung auch eine Ausnahmegenehmigung nach § 45 Bundesnaturschutzge­setz besitzt.  Das war offenbar nicht der Fall.  Daraufhin hätte, um weiteren Schaden abzu­wenden, unbedingt zumindest bis zur Klärung der Sachlage, die Rodung gestoppt werden müssen. Das ist unterblieben, die Rodung ging weiter.  Es wurde auf den Protest der Bürger  und des BN, kurz gestoppt und ein fauler Kompromiss geschlossen. Die Harvester wüten weiter. Die Fa. Benkert lässt vorläufig ca. 40% der zur Rodung vorgesehenen Fläche stehen. Und wenn sich nach den gemütlich veranstalteten Recherchen festgestellt wird, dass es keine Genehmigung hätte geben dürfen , was dann? Klebt dann jemand die Bäume wieder zusam­men, erweckt man die getöteten, streng geschützten Tiere wieder zum Leben?  Wer über­nimmt dafür die Verantwortung?   Ich meine, bei Gefahr in Verzug ist in allen Fällen des täg­lichen Lebens die Reißleine zu ziehen.  Wer das unterlässt, leistet ggf. dem Unrecht Vorschub.


Ich habe erlebt, was die Missachtung der Bürger damals, Ende der 20er Jahre für Folgen nach sich zog. Da versagten die Volksparteien. Das hätte ein Menetekel sein müssen auch für unse­re Zeit.  Die Bayernwahl stellt schon die Frage – die Antwort müssen Politik und Verwaltung geben.

Lieber Herr Beinhofer, geben Sie mir Pardon, dass ich Sie aufgehalten habe.  Ich konnte mir nicht anders helfen, wen hätte ich denn anrufen sollen, die zuständigen Amtsträger sind ja alle mit der Prüfung der Sachlage sicher so lange  beschäftigt bis auch der letzte Baum gerodet ist.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,

heute sah ich am Kardinal-Faulhaber-Platz ein Plakat, auf dem von der Stadt Würzburg für mehr Grün geworben wird, und auch Beihilfen angeboten werden für Fassaden- und Dachbe­grünung etc. Da fiel es mir wieder ein – es ist schon nahezu 30 Jahre her:

Im Vorfeld der Landesgartenschau 1990 hat man sich Gedanken darüber gemacht, was das Ziel sein soll. Damals habe ich in einem ausführlichen Brief den Vorschlag gemacht, die Stadt­­begrünung in den Mittelpunkt zu stellen oder wenigstens im Umfeld des damals noch nicht umrissenen Areals der LGS verschiedene Möglichkeiten, Stadtgrün zu fördern, anzu­bieten., z.B. Straßenrand- Vorgarten-, Hinterhof-, Fassaden- und Dachbegrünung.  Dazu hatte ich angedacht, mit Wettbewerb, Zuschüssen und Unterstützung durch die Stadt Würzburg und die Stadtgärtnerei, die Bevölkerung und vor allem die Hauseigentümer zu animieren, da mit­zumachen.  Damals wurde mein Vorschlag lapidar mit der Begründung abgetan, meine Anre­gungen passten nicht ins Konzept.

Derweil hätte man das in der Nachbarschaft der ersten Gartenschau gut machen können. Es hätte nur gewollt werden müssen.  Eine Gartenschau in einem sowieso schon grünen Gelände war natürlich viel leichter zu installieren, als das Konzept von 2018, wo man einen ganzen Stadtteil sozusagen aus dem Boden stampft. Dort hat man zwar auch an Stadtbegrünung in dem von mir vorgeschlagenen Sinn gedacht, aber doch nur vorwiegend theoretisch.

Nun habe ich bei einem Spaziergang durch Grombühl, wo es in der dichten Bebauung viel mehr als in andren Stadtteilen an Grün mangelt, gesehen, wie sich die Natur selbständig auf den Weg macht und versucht, Stadtbegrünung auf eigene Faust zu versuchen.  Und die Erfolge sind beachtenswert. Während in Gärten und Grünanlagen, damit nicht alles in der Hitze dieses Sommers verdorrt, den „etablierten“ Gewächsen mit Wasser zu Hilfe kommen musste, wo große Flächen längst hin zu braun tendierten, habe ich an kleinen Spalten und Ritzen, an kaum sichtbaren Rissen im Asphalt, an den winzigen Zwischenräumen an Rand­steinen, gemauerten Wänden, Kanaleinfassungen und Rinnsteinen Tausende von winzigen, kleinen, größeren und z. T. schon stattlichen Pflanzen und z.T. auch Blüten gefunden. Ich habe meinen kleinen Fotoapparat geholt und bin noch mal durch Grombühl Ost gelaufen.

80 Bilder habe ich mit nach Hause gebracht. Und ich denke, dass man diese kleine Bilder­schau auch einmal zeigen könnte.  Denn ist es nicht wunderbar, was die Natur von sich aus macht – wie sie sich jede Möglichkeit, Fuß zu fassen, erkämpft – wie sie mit minimalsten Lebensgrundlagen fertig wird: ist das nicht nur beeindruckend, dass sie an den Straßenrän­dern, manchmal sogar in einem Schlagloch leben kann, wo Autoabgase, Öl, Schmutz und Feinstaub herabregnen.  Und dann bringen sie auch noch Blüten zustande, sorgen trotz aller Armut für Nachwuchs, Zeichen eines unabänderlichen, unbändigen Lebenswillens. Wenn auch der Mensch vielleicht seine Lebensgrundlagen zerstört, die Natur wird darüber hinweggehen, als sei nichts gewesen. 

Zwei Beispiele im Anschluss des Textes

Die Ideen waren da, schon vor 30 Jahren. Und in Würzburg dauert es und dauert.  Sie Herr Oberbürgermeister wissen, was das Land braucht.  Um die Zukunft meistern zu können, dürfen nicht immer 30 Jahre und noch länger verstreichen, bis man reagiert.

Mit freundlichen Grüßen

zu: „Beim Bürgerentscheid: Jeder Baum zählt“  VB7MP am 26.5.2017 S. 2

Zunächst: Danke für die Gegenüberstellung der Plakate.  Es sind nur Plakate, doch sagen sie trotz­dem viel aus. Erinnern wir uns: Der Stadtrat wollte einen attraktiven Ankerbau; der BI warf man vor, „den Individualverkehr völlig aus der Innenstadt zu vertreiben, die Bushaltestelle zu verlegen, auch Taxistand und Würstelbude“ zu entfernen. Beim Bürgerbegehren gibt es Haltestelle und Würst­chen, an der Theaterstraße ist Raum für eine Haltestelle, die auch für den Bedarf der Straba­Linie ausge­wei­tet werden kann, Bäume, die hier wachsen werden, können so groß werden, dass sie den Verlust der Baumriesen, die vor dem Theater gefällt werden sollen, im Lauf der Zeit ausglei­chen. Wie sieht das beim Ratsbegehren aus: Es gibt eine Bebauung mit Gastronomie auf dem Platz, es gibt keine Würstelbude, keinen Taxistand, keine Straba- und Bushaltestelle, nicht einmal einen Gehsteig an der Straße, denn da plant das Ratsbegehren 7 Bäume  Eine Haltestelle ist auf den begrün­ten !! Schienen angezeigt. Auf die genaue Anzahl der Bäume kommt’s nicht an, wichtig wäre, dass genügend Blatt­werk entsteht, das an dieser hochbelasteten Straßenkreuzung in einer immer stärker aufgeheiz­ten Innen­stadt seine notwendige Filter- und Kühlfunktion entfalten kann. Da es aber für den Rats-Vorschlag noch keinen Beschluss gibt, weiß niemand, was vom Stadtrat wirklich beschlossen wird.  Beim Bürgerbegehren weiß man es: Einen grünen Platz vor dem Theater, keine Bebauung und keine Tiefgarage an dieser Stelle

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, lieber Herr Schuchardt,

 

diesmal komme ich wieder mit einer Bitte an Sie.

Während der Ausstellung der Geschichtswerkstatt im März habe ich Ihnen er­zählt von Vitus Heller als einem interessanten Würzburger, der inzwischen völlig vergessen ist.  Ermuntert durch den Erfolg, der durch die Gründung des Felix-Fechenbach- Kreises durch mich bis zur Benennung des Stadtteilzentrums Grombühl in Felix-Fechenbach-Haus erzielt wurde, habe ich mir das Leben von Vitus Heller angeschaut und bin überzeugt, dass er, auch wenn sein Wirken nicht von Erfolg gekrönt war, wenn auch seine Mittel nicht ausreichten, aber sein Wollen, sein unbeirrtes Urchristentum und sein großer Glaube an Gerech­tigkeit und Frieden wert sind, an ihn und seine Vision zu erinnern.

Deshalb bitte ich Sie darum, dem Stadtrat vorzuschlagen, Vitus Heller mit einer Straßenbenennung zu ehren.

Damit Sie mehr über diesen Menschen erfahren, legen ich Ihnen das Buch, das ich eigentlich nennen wollte: „Ein Bauernbub wollte die Welt verändern“ bei.

Was ich da zusammen getragen habe, sind seine von ihm geschrieben Erinne­rungen, meine Recherchen aus Presse und Archiven und meine kursiv gestell­ten Kommentare.

Nun hoffe ich, dass Sie, vielleicht in der Sommerpause, Zeit finden, sich damit zu beschäftigen und würde mich freuen, von Ihnen zu hören, bzw. mir, wie auch immer, zu antworten. 

An die Main-Post

Liebe Freunde der Redaktion,

ich hab mal nachgeschaut.  Damals hatten wir noch viel mehr Platz für Würzburg in unserer Zeitung. Inzwischen gibt’s unendlich viel, was man auch im Fernsehen geschaut hat und was so unsere Mediengrößen treiben und Unfälle und Untaten. Und damals hat man Leserbriefe abgedruckt, ich habs mal nachgezählt 135, 105, 164 Zeilen usw. Da konnte man wirklich rüberbringen, was man meinte. Ich habe den Verkehrsentwicklungsplan studiert, bin seit Anfang der 80er Jahre an diesem Thema, angespornt durch die Verkehrsverhältnisse an der Nordtangente und in Grombühl insgesamt. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich mal meine Leserbriefe von diesem Jahr anschauen.  Das war auch kein Larifari.

 

Es wäre schön, wenn Würzburg wieder der Mittelpunkt ihrer Berichterstattung wäre und nicht so Zeug wie Hönes, Petry oder wer grad Würmer oder Scheiße frisst. Ihr könntet Euch absetzen von dem Schmarrn, das die Bildmedien bieten.


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Und von früher - man siehr, die Probleme bleiben oder vergrößern sich

 

„Mehr Platz für den Ringpark“  S. 21 1.April 2016

 

Ein Aprilscherz, dachte ich zunächst, als ich die ersten Zeilen las. Dann aber kamen so vernünftige Vorschläge, die aufhorchen lassen. Und ich schaute in meinen Leserbriefen des vorigen Jahrhunderts nach. Unzählige habe ich seitdem zu diesem Thema geschrieben.  Und da steht das alles drin. Aber so lange die „Autogerechte Stadt“ noch das Ziel ist, hat auch das Nachdenken keinen Wert. Ein paar Titel: MP 3.12.95 „Priorität für den ÖPNV“, 8,.9.96: „Strabatrasse auch für Busverkehr“, 6-92: „Gemeinsame Konzepte“, 6.12.2000: „Falsche Prognosen“, 6.3.91 „Auf dem richtigen Weg“, 7.2.98 : „Empfehlungen aus dem Weg gegangen.“ VB 25.8.90: „Belastung der Nordtangente wird unerträglich“:  Da steht’s drin und noch mehr.  Aber reden und schreiben hilft nichts.  Es muss gehandelt werden.  Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ob ich’s noch erlebe? Wichtig ist, dass man die Menschengerechte Stadt verwirklicht.

 

 

Bürger wollen weg von Autostädten” am Dienstag, 31.3.2015 im VB – S. 1

 

Ich traute meinen Augen nicht, als ich den Titel las: In Würzburg, der Autostadt traut man sich das zu veröffentlichen.  “82 % wollen nicht mehr in Auto-zentrierten Städten leben.”  Das sollten mal unsere Räte und Stadtplaner lesen.  Wenn man sich nach diesen Bürgern gerichtet hätte, dann brauchte man nicht mehr über ein Überdach über dem Glaskasten zu reden, die Kulturachse könnte frei sein für die Bürger und Gäste, der Kardinal Faulhaberplatz wäre ein Park mit Blumen und Bänken, die Ex-Mozartschule ein Eldorado der Stadtkultur,, die Düfte aus Cafe’s und Gaststätten vertrieben den Auspuffgestank und der ÖPNV wäre wieder pünktlich, kein Stau mehr und keine Verspätung,  es wäre wieder ein Genuss, durch die Straßen zu flanieren und einzukaufen, vor den Bistros, Eisdielen und Biergärten auszuruhen, einen Schoppen oder ein Bierchen zu schnutzeln, diese schöne Stadt zu genießen. Es wäre schön....

 

Ja, da kann man ins Schwärmen kommen, schon bei dem Gedanken: 82 % sind es jetzt.  Es müssen wohl 95 % werden, dass man in Würzburg aufwacht.

 

 

 

 

Alltag in Grombühl", vom 30. Juli 2005:
Na endlich wird wieder mal wahrgenommen, weswegen ich seit Jahren rede und schreibe und niemand hört zu. Und Pfarrer Treutlein und Pfarrer Roth, die Grombühler Runde, die auf einsamen Vorposten gegen Windmühlen kämpfende Patricia Schweikert versuchen zu
retten, was zu retten ist. Versprochen wurde schon vieles. Seit Januar 2002 liegen die von mir für die Grombühler Runde eingebrachten und in die Schubladen - oder den Reißwolf – verbann­ten Anträge vor, die ein wenig Erleichterung bringen könnten.
Immer wieder habe ich davor gewarnt, den Stadtteil zu einem Senioren- und Studentengetto verkommen zu lassen, die sozialen Aspekte und die Drogenszene sorgsam zu beobachten.
Nun soll eine Arbeitsgruppe gebildet werden. Die hat aber nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn man nicht Schadensbegrenzung verfolgt, sondern die Ursachen anpackt: die Verkehrs­belastung, die Bebauung der letzten Grünflächen, den seit 15 Jahren versprochenen Verkehrs-
plan, die Nordtangente, die zwischen Ständerbühl und Greinbergknoten entlang der Bahn geführt und eingehaust werden müsste. Anstatt etwas Luft zu schaffen, sind weitere erheb­liche Verkehrsbelastungen zu erwarten: Mit der Schließung des Zinklesweges wird der Verkehr ziellos in die Straßen gepumpt. Für die geplanten "Arcaden" wurden ca. 6000 Fahr-
zeuge zusätzlich auf der Nordtangente prognostiziert. Die Parkplätze der Unikliniken erstrecken sich jetzt schon bis ins Herz von Grombühl.
In der Grombühl-/Auverastraße wurden im Luftschadensbericht 2000 rekordverdächtige 240 Prozent des Grenzwertes in der Rußbelastung gemessen. Die neuen Klinikbauten schneiden Grombühl ab von der Frischluftschneise aus dem Pleichachtal. Das ist nicht nebenbei zu lösen, höchstens zu verdrängen. Fangt endlich an. Es ist nicht kurz vor zwölf.
Es ist Mitternacht.

 

 Die Schonfrist war schon vor 15 Jahren vorbei.

 

Dass Würzburg nicht ganz an der Spitze der bayerischen Kommunen in der Schadstoffbelastung steht, ist nur dem Umstand zu verdanken, dass man die am schwersten belasteten Straßenzüge, Stadtring Nord / Grombühlstaße, Schweinfurterstraße, und Theaterstraße nicht mit einbezieht.   Dabei werden Abstand zur Bebauung und mittlere Bebauungshöhe gegenüber dem Stadtring Süd noch erschwerend hinzukommen.  Schon im Luftschadensbericht 2000 heißt es z.B.„Die Konzentrationswerte für Benzol, Russ und Stickstoffdioxid werden auf dem Stadtring Nord, Abschnitt Auvera/Grombühlstraße deutlich überschritten.  An diesem Streckenabschnitt wurde auch eine Überschreitung des Jahresmittels  von Stickstoffdioxid ....festgestellt. Ebenso eine Überschreitung bei Feinstaub. -  Es ist natürlich einfach den Problemen aus dem Weg zu gehen, indem man dort nicht misst.  Man kann dann auch munter an der Schweinfurterstraße und  im Bahngelände weiter mit verkehrsträchtigen Projekten auf Teufel-komm-raus verdichten.. Was an Mehrbelastungen für die Grombühler seit der Messung 2000 dazugekommen ist, kann jeder sehen, der sich die Erweiterung der Unikliniken, die Bebauung an der Schweinfurterstraße und den Verkehr auf diesen Straßen anschaut.  Dazu schieb mir 2005 Herr Kleiner u.a.: „Nachdem die Feinstaubbelastungen in anderen Städten Bayerns aber wesentlich kritischer zu beurteilen sind als in Würzburg, ist es zumindest aktuell relativ unwahrscheinlich, dass weitere Messstellen für die Stadt Würzburg zur Verfügung gestellt werden.“  Viel habe ich versucht, schöne Briefe habe ich bekommen. Man war sich einig, dass der Stadtring Nord eigentlich verlegt werden müsse, weil dort zu leben eigentlich unzumutbar ist, dass es keinen zusätzlichen Verkehr gibt, aber jeder qcm freies Gelände wird genutzt, bebaut, verdichtet.  Wer denkt an die Menschen, es sind unsere Mitbürger.

 

Würzburg und seine Radwege – ein Jahrhundertprojekt? Die Löwenbrücke ist ein Bruchteil davon.

Manfred Dürr und Wilhelm Volkmuth haben zu dem nicht ernst zu nehmenden Vorhaben ausreichend Vorschläge gemacht, wie man so was etwas billiger macht. Das wäre ein kleiner Fortschritt.  Die Lösung aber liegt auf der Hand: Tempo 30 im ganzen Stadtgebiet.  Dann können die Radfahrer die Straße benutzen, ggf. wäre auf dem Randstreifen mit Piktogramm deutlich zu machen, dass auch mit Radfahrern zu rechnen ist. Das wäre für ein friedliches Miteinander sehr förderlich.

 

Bei Tempo 30 ist das allen Verkehrsteilnehmern zumutbar. Eine Ausnahme müssten wohl vorläufig noch die Stadtautobahnen/ Bundesstraßen bleiben. Bis auch dafür zwangsläufig eine Lösung gefunden wird.

 

 

“Spaziergang in Sachen Straßenlärm” 10.9.2015 -  S. 21

Es ist sehr gut, dass solche Spaziergänge und Diskussionen stattfinden.  Da aber dabei schon regelmäßig die Probleme zwischen Greinbergknoten und Füchsleinstraße vergessen werden, möchte ich wieder auf meinen Brief vom 12.2. 2015  hinweisen, den ich anliegend, mit der Bitte um Kenntnisnahme und Verwendung mitschicke.

 

Es würde mich freuen, wenn meine dringenden Bitten für die Betroffenen Erfolg hätten, denn die Probleme in diesem Bereich, von der verkehr ständig wächst durch immer weitere Institute, Tief- und Parkgaragen und immer mehr ambulante Behandlung und gestiegenen Patienten- und Besucherverkehr.

 

„Verschmutzte Luft fordert Millionen Tote.“

 

Der Bericht des internationalen Forscherteams unter der Leitung von Johannes Liefers vom Max-Planch-Institut bekennt: „In Deutschland gebe es jährlich 7000 Tote durch Verkehrsab­gase.“ Doppelt so viele wie durch Verkehrsunfälle. Aber, nur die Zahlen sind neu. Seit Gerbert Gruhl und dem Club of Rom wird gewarnt.  Wen interessierts? Auf der IAA wird der Trend zu schweren, dieselbetriebenen Limousinen von allen Produzenten befeuert.  Und da hört man, dass diese SUV-Modelle ausgesprochene Dreckschleudern, aber trotzdem die Verkaufsschlager sind. Es werden eigentlich  nicht nur die Konsumenten angesprochen, wenn es um die Aufforderung zur Vernunft geht. Es ist auch die Frage, ob die Kommunen ihre Auf­gabe, Schaden von den Bürgern abzuwenden, erfüllen, in diesem Falle: für möglichst unbelastete Luft zu sorgen.  Alle großen, derzeit z.B. in Würzburg avisierte Vorhaben versprechen das Gegenteil, denn die letzten freien Flächen werden versiegelt, der ÖPNV wird zum Alibi, die autogerechte Stadt triumphiert.

 

Gerade hier in Würzburg, in dieser Kessellage, kommt es auf jedes bisschen Grün an, aber was schreib ich da, seit Jahren tu ich das, aber wenn man meine Meinung schon ignoriert, sollte man doch den seriösen Vertretern der Wissenschaft glauben. Auf den Todesanzeigen steht nicht drauf, wer dran glauben musste.

 

Feinstaub etc. in Politik, Presse und Fernsehen

Das öffentlich-rechtliche Fernsehen vermittelt den Eindruck, durch das Überangebot von Krimis  und Horror, dass Deutschland unsicher ist.  Die Angst wird durch die vielen Talkshows und Nach­rich­tenaufbereitung eher noch gesteigert. Die Umweltprobleme werden von der Flücht­lingsproble­matik zusätzlich unterdrückt.  Da ist es sehr hilfreich, dass es Magazine wie Plusminus, Report Mainz und die Tagesshow gibt.  Dort erfährt man z.B. welche Gefahren durch Abgase und Feinstaub drohen und wie viele von uns Tag für Tag dafür ins Gras beißen.  Alle Verantwortlichen wissen es, niemand handelt. Und diese Magazine zeigen eine Wahrheit, die Angst und Wut erzeugt.  Sie werden von einer Minderheit angeschaut. Es ist viel einfacher sich Tatort oder eine der unzähligen Quizsendungen oder Kochsendungen reinzuziehen oder Rosamunde Pilcher zu gucken. Oder gar die Privaten Kanäle.

 

Würzburg ist ein Paradebeispiel dafür, wie man diese Wirklichkeit der Luftverschmutzung nicht wahrnimmt oder ignoriert.  Obwohl selbst die an günstiger Stelle ermittelten Messungen schon die Alarmglocken schrillen lassen müssten, werden auch die letzten noch bebaubaren Stellen im Stadtgebiet weiter versiegelt und noch mehr Individualverkehr wird angezogen. Die dieser Tage vorgestellten Vorhaben um den Hauptbahnhof beweisen, dass es auch in seinem Umfeld in diesem Sinne weiter gehen wird, auch wenn einige der Planungen im Bereich ÖPNV nicht nur sinnvoll, sondern dringend nötig sind.  Was im Bereich Europastern und Berliner Ring durch weitere Hotels, Veranstaltungshalle und Wohnungen in diesem schwerstbelasteten Gebiet auf die in ihrem Umfeld lebenden Menschen zukommt, ist nicht abzuschätzen

Und so ist es mit Umweltgiften in der Nahrung, mit Waffenhandel und Klimawandel.  Alle wissen es, niemand handelt.  Einst glaubte ich, wenn die da oben nichts oder zu wenig tun, müssen wir Kleinen Leute ran an den Speck.  Es wir totgeschwiegen, wenn man keine Macht hinter sich hat. Und das Geld ist halt stets auf der anderen Seite. Immer, auch wenn es tödlich ist

Umweltzone in der Innenstadt  MP/VB –3.7.2014 S. 1+ 27

Schon wieder einmal zeigt ein Gutachten, was alle Welt seit vielen Jahren weiß, wie es um unsere Luft in Würzburg steht. So kommt die Studie auch zu den Folgerungen, die daraus zu schließen sind und die sagen überhaupt nichts Neues.  Das alles wird seit über 20 Jahren von allen, die sich ernst­haft damit beschäftigen, vehement gefordert.  Gemacht wurde das Gegenteil.  Das krasseste Beispiel ist die Schnapsidee, die Zufahrt zur Markt-Tiefgarage durch die Martinstraße zu pressen und die eigentlich vorgesehene Kulturmeile ad absurdum zu führen.  Derweil fahren natürlich die vernünftigen TG-Nutzer gleich zur Zufahrt Karmelitenstraße, anstatt sich durch die halbe Innenstadt zu quälen.  Da gab es einmal einen teuren Verkehrsentwicklungsplan und unzählige gute Ansätze, aber man glaubt bis heute an die autogerechte Stadt, versiegelt und besiedelt jeden noch freien Raum, was noch mehr Verkehr anzieht und behandelt Parkplätze wie Heiligtümer.  Die Anlage von P+R-Plätzen, der absolute Vorrang für den ÖPNV, vor allem der Schiene, Tempo 30 für das ganze Stadtgebiet und die Innenstadt als Grüne Zone sind die sattsam bekannten Rezepte,  die in vielen Städten als überaus wirksam belegt sind.  Das Problem ist und bleibt der Verkehr.  Ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass es dem neuen Stadtrat gelingt über die Schatten der Vergangen­heit zu springen und die Gesundheit der Bürger  in den Vordergrund zu stellen.

Zu: Umweltzone in der Innenstadt  MP/VB –3.7.2014 S. 1+ 27

 Schon wieder einmal zeigt ein Gutachten, was alle Welt seit vielen Jahren weiß, wie es um unsere Luft in Würzburg steht. So kommt die Studie auch zu den Folgerungen, die daraus zu schließen sind und die sagen überhaupt nichts Neues.  Das alles wird seit über 20 Jahren von allen, die sich ernst­haft damit beschäftigen, vehement gefordert.  Gemacht wurde das Gegenteil.  Das krasseste Beispiel ist die Schnapsidee, die Zufahrt zur Markt-Tiefgarage durch die Martinstraße zu pressen und die eigentlich vorgesehene Kulturmeile ad absurdum zu führen.  Derweil fahren natürlich die vernünftigen TG-Nutzer gleich zur Zufahrt Karmelitenstraße, anstatt sich durch die halbe Innenstadt zu quälen.  Da gab es einmal einen teuren Verkehrsentwicklungsplan und unzählige gute Ansätze, aber man glaubt bis heute an die autogerechte Stadt, versiegelt und besiedelt jeden noch freien Raum, was noch mehr Verkehr anzieht und behandelt Parkplätze wie Heiligtümer.  Die Anlage von P+R-Plätzen, der absolute Vorrang für den ÖPNV, vor allem der Schiene, Tempo 30 für das ganze Stadtgebiet und die Innenstadt als Grüne Zone sind die sattsam bekannten Rezepte,  die in vielen Städten als überaus wirksam belegt sind.  Das Problem ist und bleibt der Verkehr.  Ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass es dem neuen Stadtrat gelingt über die Schatten der Vergangen­heit zu springen und die Gesundheit der Bürger  in den Vordergrund zu stellen.

Zu: Neue Zufahrt wartet auf Autofahrer.  MP-VB  Mo, 8.9.2014 – S. 25

 In dem Beitrag von Holger Welsch wird der Eindruck erweckt, als sei man enttäuscht, dass die Leute die neue Einfahrt nicht nutzen.  Dabei muss man doch dankbar sein für jeden, der, wenn er schon in die Stadt mit dem Auto fährt, nicht nur den bequemeren Weg in die Karmeliten-Einfahrt wählt, sondern auch die Innenstadt verschont, die zwischen Residenz und Dom sehr sensibel ist und  wegen des Stellplatzangebots um den Dom besonders leidet.  Für diejenigen die keinen Stellplatz oben ergattern, mag die nächstliegende Tiefgarage ein Notnagel sein. Der extreme Parksuchverkehr in dem Bereich könnte stark gemindert werden, wenn die Stellplätze an Kardinal Faulhaber Platz und Domfreiheit wegfielen.  Wenn man schon die autofreie Kulturmeile dem Verkehr geopfert hat, wäre die stellplatzfreie Zufahrt über Max- und Hofstraße ein tragbarer und sicher auch erfolgreicher Kompromiss. Ich danke jedem Autofahrer sehr, der auf kürzestem Weg die Marktgarage über die Karmeliten –Einfahrt aufsucht.

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Leserbrief von 1990

zum Bau eines Parkdecks an der Car1-Diem-Halle

Meldungen der letzten Tage:  Benzol im Blut von Großstadtkindern. Defizit der WVV.  Temposünden nehmen rapide zu.  Frauenlandbewoh­ner veralbert. Das alles gehört als Hintergrundinformation zu der Meldung über die Parkhausplanung an der Stettiner Straße.  Im Stadtrat beschließt man munter ein Großprojekt nach dem ändern und die meisten haben nur das Ziel, den drohenden Verkehrsinfarkt abzu­wenden, aber ohne den Autofahrern wehzutun.  Nur so ist dieses An­gebot zu verstehen und es fehlt eigentlich zur Abrundung noch Erfrischungsraum und Dusche nach der anstrengenden Anfahrt. Um 800 Pendlern (in überschäumen­dem Autoenthusiasmus glauben "Die Grünen" gar 2000 fordern zu müssen) das Umsteigen direkt aus dem Auto in die Straba unter dem falschen Etikett P+R ermöglichen zu können, sind von der Stadt ca. 20. Mill., von der WVV ca. 40 Mill. veranschlagt.

Die finanzielle Situation der Stadt ist bekannt. Die der WVV nun auch. Für den Radwegebau konnten im Etat 91 nur 180 000 DM eingesetzt werden. Das ist nur EIN Sachgebiet von vielen die darunter leiden, dass der Verkehr nahezu alle verfügbaren Mittel auffriss­t und auch langfristig bindet.  Umso mehr, sollte man meinen, müssen die Mittel auch effektiv eingesetzt werden.  Das ist bei diesem Projekt nicht erkennbar.

Bei der Diskussion im Stadtrat war sichtbar:  Man muss schnellstens etwas tun, ein anderer Platz ist nicht verfügbar, den Autofahrern können l00 m Fußweg nicht zugemutet werden (weshalb Kickersplatz und ein Areal Richtung Randersacker ausscheiden) und am Abend möchte man den Besuchern der Car1-Diem-Halle und der TGW für ihr Auto ein sicheres Zuhause bieten., Auf der Strecke geblieben sind dabei die Überlegungen zu echten P+R-Anlagen weit vor den Toren der Stadt, die Möglichkeit gesonderter Bus-Trassen, wo eine Anbindung mit der Straba nicht, oder noch nicht möglich ist, die Schaffung von Bus-Umsteigebahnhöfen etc. Auf der Strecke geblieben ist auch, dass die Menschen in der Sanderau zusätzlichen Verkehrsbelastungen ausgesetzt werden und natürlich eine Grünfläche. Das Vorhaben als Alternative zum Individualverkehr zu preisen, ist lächerlich.  Aus diesem Bereich rechnet man derzeit mit etwa 23 000 Einpendlern. Selbst bei einer Verwirklichung der Wunschvorstellung der Grünen wird damit allenfalls die erwartete Steigerung des Verkehrsaufkommens bis zur Fertigstellung abgedeckt. Im Übrigen zieht jede Steigerung des Angebots unweigerlich weiteren Verkehr an.

Die Stadt ist darauf angewiesen, dass möglichst viele Einpendler auf den ÖPNV umsteigen.  Viele würden das auch tun, man kann das bei Gesprächen immer wieder feststellen, der ÖPNV, insbesondere des Landkreises ist aber nicht in der Lage, ein brauchbares Angebot zu machen.  Mit Spielchen a‘la Parkdeck Stettiner Straße ist dem Problem nicht beizukommen, es ist einzig dafür gut, das für P+R-Plätze am richtigen Ort, für Umsteigebahnhöfe am Stadtrand und für die Verbesserung der Attraktivität notwendige Mittel nicht mehr zur Verfügung stehen.  So lästige und unattraktive Vorhaben wie Zebrastreifen für Fußgänger, Verkehrsam­peln oder Verkehrsberuhigung und Begrünung haben das Nachsehen und weiter wird wohl dann am Kulturetat geschnipselt, bis nur noch sich selbst tragende Wein-und Bierfeste übrig bleiben.  Dass der Finanzrahmen durch dieses Projekt, wie auch die vielen derzeit schlum­mernden Vorhaben, man sollte sie gar nicht ins Gedächtnis rufen, immer mehr zu Ungunsten der Lebensqualität eingeschränkt wird, scheint die Befürworter nicht zu stören.
Die Rede war aber ständig von der Notwendigkeit, den Autofahrern, die in der Innenstadt auf einige Parkplätze verzichten müssen, Al­ternativen anbieten zu müssen. Und die Lösung hatte man auch so­fort bei der Hand: Der Autofahrer muss direkt und ohne Zeitverlust umsteigen können. Anders macht er‘s nicht. Wer sagt das? Woher weiß man das? Die Nutzer des ÖPNV werden aus eigener Erfahrung einen ganz anderen Kriterienkatalog aufstellen. Ausgerechnet ein in seiner Wirkung minimales, in seinem Aufwand überdimensioniertes Bauwerk wird als Alternative angeboten.  Da lachen die Hühner.

Einige Stadträte redeten von Güterabwägung und dass ihnen die Zer­störung einer Grünanlage Bauchgrimmen verursacht.  Das war schon immer so und jedes Mal geht es zu Lasten des stadtökologischen Um­feldes, zu Lasten der Menschen und der Lebensqualität. Die Frage nach den Parkgebühren in diesem Parkdeck wurde so be­antwortet, dass der Fahrpreis in den Gebühren Inbegriffen sei, so nach der Devise "Parkschein = Fahrschein". Nun weiß man von der Gebührenordnung des Schlachthof-Parkplatzes, dass der Autofahrer da gegenüber dem brav sein Fahrgeld entrichtenden Bürger vorteilhaft bedient wird. Es ist zu befürchten, dass die Straba für ihre Lei­stungen nicht in voller Höhe entschädigt wird und schließlich der Nutzer über seinen Fahrpreis zur Kasse gebeten wird. Irgendwo muss die ständige Subventionierung des Individual-Verkehrs einmal ein Ende haben und jeder nach dem Verursacherprinzip für alle von ihm zu verantwortenden Belastungen gradestehen.

Eine andere Bewertung wäre zu treffen, wenn vom Landkreis P+R-An-lagen zur Verfügung gestellt werden und die Stadt bzw. Straba zu einem Sondertarif (Umweltticket) der auch jedem Bürger eingeräumt wird, die Beförderung übernimmt. Eine Mitfinanzierung solcher P+R-Anlagen durch die Stadt als Solidarbeitrag ist deshalb hinzu­nehmen, weil Umweltbelastungen vermieden werden.

1. Verfügbarkeit, 2. Schnelligkeit, 3. Preis, diese Hauptkriterien für den ÖPNV überzeugen nur bedingt in der Stadt, jedoch völlig un­genügend im Umland. Es gilt das Image zu ändern, die Angebote zu verbessern, den Vorrang sicherzustellen, und ein Gesamtkonzept zu schaffen. Es mag einfach sein, dem Glauben an die alleinseligmachende Straßenbahn zu huldigen, alle Verkehrsprobleme sind damit nicht zu lösen.  Auch Busse und zweimal umsteigen werden akzeptiert werden, wenn durch drastische Einschränkungen des Parkplatzangebots in der GANZEN Stadt und gleichzeitig, wenn möglich schon vorher, der ÖPNV in die Lage versetzt wird, seine Aufgaben zu lösen.

Die anstehenden Probleme sind innerhalb der Stadtgrenzen nicht zu lösen Es genügt auch nicht wenn sich Stadt- und Landkreisvertreter dann und wann mal treffen. Es muss endlich ernsthaft darüber gesprochen und nachgedacht werden. Ohne ein ständig tagendes Gremium geht das nicht. Vor allem aber geht es nicht, wenn man Millionen und aber Millionen verplempert, die dann in einem sinnvollen Gesamtkonzept für die Region fehlen.

Helmut Försch
Steinheilstr. 11
97080 Würzburg

 

 

 

Helmut Försch - mail: helmut.foersch@gmx.de

 

Allgemein

 Meine homepage soll einen Einblick geben über mich, meine Ideen, Erfahrungen und Erlebnisse, aber auch in meine Reden und Arbeiten

Über mich

Wer über mich mehr wissen möchte, kann das in der Rubrik "Meine Geschichten" als "Das war's von 1928 - 2017" nachlesen. Das habe ich schon mal aufgeschrieben.  Da ich schon so manches vergessen habe, bitte ich alle, die dabei waren oder mir über den Weg liefen, mir notwendige Korrekturen oder Ergänzungen zu mailen. Über Rückmeldungen per Mail würde ich mich freuen.      Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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   Erlebt und aufgeschrieben

 

 

Die kleine Bank 

                                               1943-1944                                                       

Damals wohnten sie am Rande der Vorstadt in der breiten Straße mit Gehsteigen, auf denen die Leute noch zum Plausch beisammenstehen konnten, wo die Buben Schusser spielten und die Mäd­­­­chen ihre Hüpfspiele mit Kreide oder Ziegelstücken auf den Boden gemalt haben. Es war eine kleine Welt mit der Schule gleich droben am Berg, dem Bäcker, Metzger und Frisör gegenüber, einem Kramladen im Haus der alles vorrätig hatte: vom Bindfaden und Petroleum bis Kartoffeln, Schokolade und Arbeitskittel. und schräg gegenüber gab es einen Produkten­händler, der alles verwertete, was nicht mehr gebraucht wurde; ein Eldorado für die Buben, weil man in den weiten Lagern alles finden konnte, was man als neugieriger Junge brauchen konnte und was die Phantasie beflügelte. Damals waren viele Bücher verboten worden und dort wurden sie eingestampft. Eine kleine Bücherei konnte sich Georg von dort retten und zuerst unter seinem Bett deponieren.  Später, weil der Papa befürchten musste, dass eine Haussu­chung auch bei ihnen erfolgen konnte, hat er seine Schätze im Spitzboden des Hauses, wohin eigentlich nur der Kaminkehrer kam, unter einer Blechwanne versteckt. Es war eine Welt der kleinen Leute, wo Nachbarschaft und Hausge­meinschaft feste Begriffe waren, die Hilfe, Mit­ge­fühl, Teilnahme und Schutz bedingte. In diese Welt brach der Faschismus ein, wie ein Win­tersturm, der vieles veränderte. Die Erwachsenen wussten, wem man vertrauen konnte, aber es war nicht mehr wie vorher.  Die Kinder waren einer Schule ausgeliefert, die durch eine bisher nicht gekannte Politisierung von Lehre und Erziehung die Entfremdung zwischen El­tern und ihren Kindern anstrebte. Da war es gut, wenn man einen Freundeskreis hatte, in dem man über alles reden konnte. Und Georgs Eltern, die in den zwanziger Jahren ein kleines Handwerkergeschäft und bald danach eine Familie gegründet hatten, waren der Arbei­terbewe­gung und den Gewerkschaften verbunden. Am Rande des Edelmanns­waldes haben sie ge­meinsam mit den anderen sozialistischen Verbänden in den 20er Jahren ein Wander­heim gebaut, das ihnen jedoch im März 1933 von den Nazis weggenommen, ausgeplündert, herun­tergewirt­schaftet und 1936 mit ande­ren Häusern dem Fränkischen Albverein geschenkt wor­den war.  Die Freunde aber haben das genutzt, einen Ortsverein dieser Gruppierung gegründet und sich damit eine Stätte der Be­gegnung geschaffen, in der man weitgehend unter sich war. Man traf sich, verlebte gemein­sam das Wochenende mit Spiel und Unterhaltung, Wanderungen, gemeinsamen und intimen Gesprächen. Am Sonntagabend ging es dann über Berg und Tal mit ihren Liedern auf den Lippen zurück in die Stadt. Für Georg war das, neben Schule und Jungvolk, eine zweite, eine andere Welt. Er war ein empfindsamer Junge, der oft weiter dach­te, als man vermuten konnte. Er, der Prügel nicht kannte, war zutiefst erschrocken, als er in der Schule mit Rohrstock, Ohrfeigen und anderen Misshandlungen brüskiert wurde, auch wenn er selbst nicht betrof­fen war, vor allem, wenn Schüler seelischen Grausamkeiten ausge­setzt waren.  Nicht jeder Pädagoge, aber viele haben die Lern­schwäche der Kinder dazu be­nutzt, sie wegen schwacher Leistungen vor der Klasse zu demütigen. Georg empfand das mit­leidend als viel schlimmer als die Prügeleien mit Hand oder Stock. Noch im hohen Alter er­zählte er davon und mokierte sich darüber, dass man heute wegen einer Ohrfeige etc. bestraft wird, aber munter weiter diskriminiert werden kann. Als während des Krieges Kriegsge­fange­ne, Fremd- und Zwangsarbeiter überall die an der Front ste­henden Männer in Haus, Hof und Fabrik ersetzen mussten, es aber verboten war, mit ihnen zu reden, hat es die Jungen dort unten nicht abgehalten, dieses Verbot zu missachten.  Sie radebrechten, handel­ten, tauschten mit ihnen.  So manches Pausenbrot landete bei Jean, George, Iwan oder Swat­scheslav, man besorgte Zeitun­gen, Wörterbücher oder Holzstücke (zum Schnitzen), sammelte die Tabak­reste von der Rohta­bakhandlung nebenan. Fast jeder seiner Freunde hatte ein Anden­ken von ihnen. Francis hatte Kasperköpfe geschnitzt und Jean aus silbernen 2-Mark­stücken Totenkopfringe gemacht. Und diese Schätze brachten sie mit hinaus zur Hütte am Waldrand, um sie den Freun­den zu zeigen und mir ihnen zu spielen oder zu tauschen.   

Die Eltern aller dieser Kinder, die sich dort trafen, versuchten natürlich, zu ihrem eigenen Schutz, den Kindern nicht merken zu lassen, dass sie so gar nicht einverstanden waren mit dem Regime, aber sie haben versucht, sie behut­sam in ihrem Sinne zu leiten.  Georgs Eltern ist das gelungen, Anderen nicht.

 Es war an einem sonnigen Tag im Frühjahr 1943. Nur wenige Leute waren an diesem Sams­tag draußen am Wald.  Georg suchte am Waldessaum nach Pilzen und Kräutern, beobachtete dabei auch Wildtiere. Da hörte er das keifende Schreien der in der Nachbarschaft lebenden Eigentümerin einer alten Villa, die nach der, ihr als Arbeitskraft zugeordneten Zwangsarbeite­rin, rief. Ka-ta-riii-na, Ka-ta-riiii-na. Sie hieß also Katharina, das hat Georg diesmal deutlich gehört.  Die Tür des Schup­pens, in dem eini­ge Bienenkörbe, eine alte schwarze Kut­sche mit Deichsel und vier Kandela­bern, Peitschen, Geschirre und Sattelzeug stand, flog auf, und mit fliegenden, dunkelblonden Haa­ren, rannte ein Mädchen auf die hundert Meter entfernte Villa zu. Wieder hörte er rufen, die Frau schien ziem­lich böse zu sein.  Hat diese Katharina etwas falsch gemacht, eine Anordnung nicht befolgt? Georg hat sie vorher nur einmal von weitem gesehen, als sie drüben an dem Berg­rücken, wo sich der Blick ins Maintal und auf den Berg­rücken hinter Margetshöchheim weit öffnet, mit einem Rechen im Heu zugange war. Dieses harsche Rufen der Herrin und die im Winde wie ein Schleier wallenden, in der Sonne leuch­tenden Haare blieben ihm im Sinn, als er zurückkehrte zu den Eltern. Das Mädchen könnte in seinem Alter sein, aber nicht nur deshalb war sein Interesse geweckt. Katharina, ein schöner Name – ein schönes Bild.

Sehr viel später, die Freunde waren gekommen, man war gewandert, war nun um die Linde versammelt bei Singen und frohem Spiel. Da ging Georg wieder rüber zum Waldrand, mal schauen, vielleicht das Mädchen von vorne sehen, er war ja schon in dem Alter, wo man neugierig ist, wo man was spürt, dem aber noch keinen Rang oder Inhalt geben kann. Und es war ja angesagt, den Dingen auf den Grund zu gehen, die ihnen von den Lehrern eingebläut worden waren, was ihnen gelehrt wurde von den fremden Rassen, von der Reinheit des Blutes und wie doch die Gefangenen so gar nicht anders waren und aussahen. Und wenn man mit ihnen Kontakt hatte, war das doch alles offenbar ganz anders und Georg fragte sich, ob das auch stimmt, was ihnen da erzählt worden war. Ein Mädchen aus einem andern Land hatte er noch nicht gesehen, schon gar nicht mit ihr gespro­chen. Mit den Franzosen war es ja ganz gut gegangen, auch mit Milisav dem Polen. Mit Iwan war man allerdings nicht weit gekommen. Denn da war man höchstens mal in der Scheune oder im Stall mit ihm allein. Auch konnte er anfangs nicht ein einziges Wort in unserer Sprache. Ja, daheim in ihrer Straße gab es den Lenzer und den Enders mit ihren Frauen, vor denen musste man sich in achtnehmen, die haben wohl auch dem Martin auf dem Gewissen, den man nach Dachau brachte.

Georg wartete eine Weile, wollte schon wieder zurück zu den Freunden, zu „Hänschen piep einmal“, „Drei Mann hoch“ und Zwer­gentanz rund um die Linde. Da, dort bei den Apfelbäu­men keuch­te sie unter der Last eines in einem grauen Tuch zusam­mengefass­ten großen Bün­dels Heu den Berg herauf. Ihre hellen Haare fielen ihr ins schweiß­nasse, sonnenverbrannte, schmale Gesicht, klebten an Wange und Nacken... Georg ging auf sie zu, wollte ihr helfen, nein, das musste er tun, denn die zarte Gestalt schien am Ende ihrer Kraft zu sein. Doch was war mit ihr, fürchtete sie sich vor ihm, sie schaute ihn mit großen erschreck­ten Augen an, die er niemals in seinem Leben verges­sen wird, aus denen die Angst geradezu schrie. Sie schüttelte den Kopf, sagte etwas, was er nicht verste­hen konnte, nur „njet, njet,“ wie­derholte sie und lief dann so schnell sie konnte dem Haus zu.

Er hatte ihr doch nichts getan, er hat sich doch ganz vorsichtig verhalten. War er zu voreilig gewe­sen, als er auf sie zulief? das blieb in seinen Gedanken und kehrte immer wieder, auch als sie wieder um die Linde tanzten, auf dem Heimweg mit den alten Wanderliedern und bevor er einschlief, liefen die Gedanken mit ihm zurück zu Sonne, Heu, Waldrand und die weiten, kla­ren, furchtsamen Augen von Katharina.

Am nächsten Wochenende fuhr Georg mit dem Fahrrad des Vaters voraus, hinaus zum Haus „Am Kalten Brunnen“. Die Schule, die Freunde, das schöne Leben draußen und seine Bücher ließen eigentlich keine Zeit. Aber dieses Mädchen kam ihm immer wieder in den Sinn, vor allem am Abend, wenn er in seinem Bette lag, da nahm Katharina seine Gedanken gefangen. Immer wieder sah er diese fliegenden Strähnen, die großen Augen und er dachte voraus, wollte sie nicht nur wieder­sehen, überlegte, wie er’s anfangen wollte, ganz vorsichtig würde er sein – aber wie würde sie reagieren. Mit diesen Gedanken war er jeden Abend eingeschlummert.  Er stellte sein Fahrrad ab und ging gleich hinüber zu dem kleinen Gärtchen dort am Waldrand, das die Freunde sich dort herge­richtet hatten, mit ein paar Obstbäumen, aus Birkenholz und Hasel­holz gezimmerten Bänken, wohin man sich für ein stilles Stündchen zurückziehen konnte. Georg hatte sich ein Buch mitgenommen. In den Obstbäumen und Weißdornhecken summten die Bienen und Insekten. Umfächelt von Sonne, Wind und Frühlingsduft, eingefangen vom Konzert der Lerchen und Spötter, saß Georg und las in dem Buch „Damals bei uns daheim“ von Hans Fallada, der darin so eindrucksvoll schildert, wie sie lebten und Georg dachte, wie ähnlich es doch auch bei ihnen Zuhause war. Aber er lauschte zugleich nicht nur auf die Stimmen der Natur, mehr noch, es war eine Sehnsucht in ihm - ob er Katharina wiedersehen konnte, ihr angstvoller Blick hatte ihn nicht losgelassen und sogar im Traum verfolgt.

Die Villa lugte zwischen den Bäumen und Sträuchern, hin und wieder waren Stimmen zu hören. Dann kam sie, mit zwei großen Körben, und ging wieder zu diesem Schuppen. Ihre Herrin kam hinterher, eines ihrer beiden Pferde am Zügel, das sie an den leichten Einspänner anschirrte, der daneben dem Schuppen stand. Nachdem sie Katarina mit vielen Worten und Gesten Aufträge erteilt hatte, führ sie los, an der Bank, auf der Georg saß, vorbei.

Wenn jetzt diese Frau fortgefahren war, dann könnte es doch sein, dass sie nicht davonlief vor ihm. Seine Augen und Gedanken waren ganz bei ihr, wie sie da lief, sich bewegte. Sie war nur wenig kleiner als er, jetzt ohne Last schwebte sie wie eine Elfe dort an den blühenden Hecken entlang, unter dem kurzärmeligen schwarzen, viel zu weiten Kleidchen, das sich in dem lauen Lüftchen bauschte, konnte man nur einen schlanken Körper ahnen, die Schultern und Arme aber verrieten es deutlich. Sie hatte schöne dunkelblonde Haare mit Schattierungen von hell und dunkel, die wie in langen Strähnen nach hinten über die Schulten fielen. Unter der hohen Stirn und schmalen Brauen, die strahlenden graugrünen Augen, die von langen weichen Wim­pern noch betont wurden, das kleine, nur leicht gebogene Näschen und der rosige kleine Mund mit den schmalen Lippen und die betonten hohen Wangen, das weiche Kinn und zwei hübsche kleine Grübchen zeigten ein Bild, das eigentlich der Rahmen dieser herrlichen Augen war, in die man sich verlieben musste.

An der Grenze des Grundstücks gab es eine Schranke, die Katharina geöffnet hat und, als die Frau sich entfernt hatte, nun schließen muss­te. Von dort kam sie zurück. Georg hatte sich erhoben, lächelte sie an und hob die offenen Hände nach vorne unten, um ihr seinen friedlichen Willen zu zeigen, sie zitterte und Tränen verschleierten ihre ausdrucksvollen graugrünen Au­gen. Aber sie lief nicht weg. Georg sprach leise, beruhigend auf sie ein und, als sie stehen blieb, nahm er sich ein Herz und streichelte ihren Arm. Wie dünn und zart sie war, er spürte es unter dem dünnen Gewand beben, aber sich langsam, ganz langsam beruhigend und endlich, nach als lange gefühlten, bangen Augenblicken hob sie den Blick und lächelte endlich zurück.  Wahrscheinlich waren beide in diesem Moment glück­lich, erfüllt von einem unausge­spro­chenen Verstehen und es war zugleich der Anfang einer die ganze Zeit bis August 1944 beste­henden, tiefen, unschuldigen Beziehung. Es brauchte nur we­nige Worte, die sie miteinan­der reden mussten.  Wenn sie sich trafen, oft dort draußen bei der umschatteten Bank oder weiter im Wald am Krötenteich, wo er aus Ruten und Haselzweigen ein Nest gebaut hat, da saßen sie beieinander, hatten die Hände überm Rücken verschränkt, und schwiegen und träumten von einer anderen Zeit.  Georg hatte sich ein Lehrbuch der russi­schen Spra­che besorgt.  Aber damit kamen sie nicht weit. Die paar Stunden, die sie beieinander sein konnten, waren zu kostbar, sich mit Vokabeln zu quälen, denn schon allein die 33 ver­schie­denen Buchstaben, die fünf harten und fünf weichen Vokale, die kyrilli­sche Schrift und die von der unseren abwei­chende Ausspra­che waren ein Problem, aber auch, dass Georg in der Schule ohnehin gefordert war. Sie war inzwischen schon fast zwei Jahre in Deutschland.  Aber die Worte, die sie gelernt hatte, betra­fen nur ihre Arbeit und das Verhältnis zur Arbeitgeberin. Sie fanden im Lauf der Zeit die richtigen Worte und Gesten, aber auch viele Worte, die im Deutschen fast so wie im Russi­schen ausgesprochen werden.  Nun hat Georg erfahren, dass diese junge Frau, er hatte sie auf höchstens 14 Jahre geschätzt, schon 23 Jahre alt war und, das spürte er instinktiv, nichts ande­res brauchte als einen Menschen, der Nähe, Verständ­nis bot. Sie hatte dort draußen, weit weg von der Welt ringsum, keinen Kontakt mit anderen Menschen, nur mit der Frau, die sie wie einen Sklaven hielt und mit den Tieren, die zum Haushalt gehörten.

.Ja, sie küssten sich auch, immer wieder, und wenn sie sich in die Augen schauten, war die Welt ringsum vergessen. Und er schaute ihr so gerne in ihre manchmal ganz tiefen, dunklen, dann wieder strahlend hellen Augen. Aber es waren Küsse der Freundschaft, der inni­gen Zu­neigung, einer Liebe, die fern blieb von Besitz und Recht. Georg hütete sie wie ein Kleinod, das man bewahren, schützen, verbergen musste. Was hatte man ihnen doch in der Schule gelernt, dass das Untermenschen sind, dass es unwürdig ist, mit solchen Leuten zu verkehren, ja, dass es streng verboten sei. Aber das kam Georg gar nicht in den Sinn, denn das konnte doch nicht sein.  So ein zartes, braves, Engelchen konnte doch nicht schlecht oder un­würdig sein. Das zu denken allein war doch schon unmöglich, nein niemals, niemals. 

Niemand wusste von ihrer heimlichen Bezieh­ung, einzig seine Mama hat es bemerkt. Nur einmal sprach sie mit ihm darüber, machte ihm klar, was das für ihn, aber vor allem für Katharina bedeuten würde, wenn diese Beziehung offenbar würde.  Und er versprach ihr, dieses Mädchen nicht ins Unglück zu stürzen, sie zu schützen, aber sich weiter mit ihr zu treffen. Und wenn Freunde nach Georg fragten, sagte sie, dass er in ihrem Auftrag etwas zu besorgen habe.

Georg und Katharina fanden Wege für diese Samstag- oder Sonntagnachmittage, die abhängig waren von Georgs Schulaufgaben. Manchmal saß er allein, wartete vergebens, eine andermal musste sie warten und verzichten. Deshalb hatten sie einen alten Baumstumpf als Briefkasten vereinbart. Aber wenn sie sich doch wieder trafen, war das alles ver­gessen.

Ob es Liebe war? Für Georg war es sicher Liebe. Aber anders, als mit den Mädchen daheim in der Stadt, wo jeder in diesem Alter seinen Schwarm hatte und er noch hin- und hergerissen war zwischen der großen attraktiven Margot, der zarten blassen Erika oder der robusten Gerdi, bei denen auch die Sexualität schon eine Rolle spielte. Das mit der lieben, kleinen Katharina war aber etwas Anderes. Sie war so zart, so zerbrechlich und hilfefordernd, er hätte sie immerzu strei­cheln mögen wie einen kleinen Vogel. Vielleicht es ist wirklich nur so, dass diese Gemein­samkeit mit Georg für sie eine Heimat war, die man ihr gewaltsam genommen hat und er ihr ruhender Pol war. Dort draußen war sie mit ihrer Herrin, den Hunden, Pferden und Schafen allein. Dorthin kam niemand und wer sich dem Haus näherte, würde schnell von den riesigen Hunden gestellt. Man durfte sich nicht bewegen, bis die Herrin die Hunde zurückgerufen hat.

Das wusste Georg natürlich. Er kannte auch die Namen einiger Hunde, und dass er nur bis zu dem Schup­pen gehen konnte in dem die Kutschen standen, ohne von ihnen gestellt zu werden, Und danach richtete er sich. Irgendwie hat es Katharina erreicht, dass sie an den Wochenenden in den Wald gehen durfte. Vielleicht war sie, angespornt oder inspiriert von dem Erleben mit Georg, fleißiger, zugänglicher für ihre Herrin geworden.  Oder hat sie etwas geahnt? Und beide Augen zugedrückt? Wohl nicht.

Und Georg hat sich immer wieder was ausgedacht, um ihr eine Freude zu machen oder ihr zu zeigen, was ihn selbst bewegte. Bei den Büchern, die Georg zu Hause gehortet hat, waren auch Bilderbücher, Witz­bücher mit Zeichnungen. Die brachte er mit und sie schauen sich das mit­ein­­ander an. Das war für Katharina auch wie eine Schule, denn manche Bücher oder Hefte ließ er dort und die Texte unter den Bildern halfen nicht nur zu verstehen. So hat sie daraus im Lauf der Zeit ganze Sätze bilden können. Die Sachen traute sie sich nicht mit ins Haus zu nehmen. Entwe­der steckten sie es in ihren Briefkasten oder in eine Müllbox im Gärtchen. Dass da auch Feuchtigkeit und Mäuse dran nagten, machte nichts aus.


Einmal hätten sie sich fast verraten. Für die Körperpflege bekam Katharina nichts, kaum ein­mal ein Stück Seife. Georgs Mutter hatte ja auch nicht viel. Er brachte ihr ein Stück Kern­seife mit. Und das fand die Herrin bei ihr. Peinliche Verhöre standen an. Georg hatte die Seife in einer Seifenschale mitgebracht. Die haben sie aber in ihrem Nest liegen lassen. Katharina beteuerte, die Seife gefunden zu haben. Man glaubte ihr nicht. Sie holte die Schale aus dem Wald. Dort habe sie es gefunden, sagte sie. Nun glaubte sie ihr. Weil sie so strähniges Haar hatte, hat Georg ihr Shampoo mitgebracht.  Da war Katharina drauf gefasst und hat dazu Seifenkraut und Kamilleblüten ins heiße Wasser getan. Und angedeutet, dass sie das von zuhause weiß. Aber Georg hat es ihr gesagt.  Das war eine Pracht, als sie ihrem Georg entge­genflog mit einem Wolkenschleier aus Gold, Licht und Duft.

Sie trafen sich nur noch selten an der kleinen Bank seit sie es sich droben am Krötensee so wohnlich gemacht haben. Da war man vor Überraschungen sicher, da konnten Leute zwei Meter daneben vorbei gehen durchs Dickicht, ohne sie zu sehen. Da saßen sie und sprachen mit wenigen Worten und Gesten, lagen nebeneinander, er hat den rechten Arm um sie geschlun­gen, sein Gesicht ihren Haaren zugewandt, streichelt mit dem Mund das ovale Muttermal am schmalen, zarten Hals, dann  kitzelt er  mit der Zunge an ihrem Öhrchen. Sie hält still und lächelt, ein seliges Lächeln, das alles ringsum vergessen lässt, die ferne Heimat, das Dasein mit schwerer Arbeit, die Frau und ihre Tiere. Und Katharina dreht sich aus seinem Arm über ihn, nimmt sein Haupt in beide Hände und küsst ihn auf den Mund. So nah waren sie sich noch nie gekommen im ersten Jahr. Und Georg streichel­te ihren Rücken, spürte ein Begehen in sich, ihr Kleid war hochgerutscht und seine Hand berührte zart ihren Oberschenkel. Sie hatten die Augen ge­schlos­sen, waren zu einer Einheit geworden. War diese schöne, junge Frau dabei sein Eigen zu werden? Eine Welle des Glücks und der Erwartung überfiel ihn – sein Tasten und streicheln wurde fordernder, gleich wie sich die Spannung in seinen Lenden steigerte und der Kuss über die Wange glitt. Da löste Katharine ihre Arme und schob die rechte Hand gegen seine Brust. Er schaute auf, ganz nah – Tränen, was war das, Angst, nein, das konnte doch nicht sein. Noch lange lagen sie beieinander, es war alles wie vorher, dann gingen sie ins Gärtchen, saßen noch beieinander und versuchten, das, was ihnen vorhin geschehen war, zu begreifen und zu verste­hen. Katharina wusste mehr als Georg über die Folgen, die ihre Bezie­hung haben konnte, war in einem fremden Land gefangen, war nur einem Impuls gefolgt, als sie daran dachte, wollte ihn nicht wegstoßen, sie liebte ihn doch. Und dann musste sie wieder zurück an ihre Arbeit.

Dann kam die Zeit, als Georg, der als Arbeiterbub es sich nicht leisten konnte, auf eine höhere Schule zu gehen, sich für einen Beruf entscheiden musste. Auf Vorschlag seines Lehrers ging er zur Fortbildung ins Internat.  Er konnte immer seltener mit Katharina beisammen sein und jedes Mal wurde es schwerer, sich voneinander zu trennen. Im August 1944 forderte der deut­sche Souverän von ihm, nun ganz für den Staat verfügbar zu sein. Als er zur Grundausbildung musste, war nur wenig Zeit. Sie trafen sich noch einmal. Georg erklärte den Befehl.  Sie lagen sich lange in den Armen und ihre Tränen flossen und vereinigten sich zu einem stillen Protest und tiefer Trauer und Angst um den andern. Und die Gedanken flogen voraus in die nächste Zukunft.  Ob Georg in das Land ihrer Väter marschieren würde, ob er von der Kugel ihres Bru­ders getötet würde, ob sie sich vielleicht nie wiedersehen würden.

Im April 1945 kam Georg zurück. Nachdem er seine Familie gefunden hatte, suchte er nach Katharina dort draußen am Wald. Sie war nicht mehr da. Er suchte in dem alten Baumstumpf nach einer Nachricht, einem Zeichen.  Es war gerodet. Georg hat in seinem Leben nicht oft geweint.  An dem Tag weinte er bitterlich und saß lange auf der Bank im Garten und dachte an seine Katharina. Er wusste jetzt erst, wie sehr er dieses liebe Mädchen ins Herz geschlossen hat, dass es mehr war als eine Freundschaft   Das Lager am Krötensee aber hat er zerstört. Es war ihre Liebeslaube gewesen. Das sollte niemand mehr haben. Seine Trauer hätte nur gemil­dert werden können, wenn er hätte erfahren können, ob sie es geschafft hat, wieder in ihre Heimat zurück zu finden. Bank und Krötensee gibt es noch. Und jedes Mal, wenn Georg dort vorbeigeht, wird das alles wieder lebendig, Katharina, eine Liebe und eine schwere, men­schen­­feindliche Zeit. Georg hat darüber nur Trost gefunden im Wissen, dass er für die kleine Katharina für eine Zeit, in der sie einen Menschen brauchte, Freund, Heimat und Da­heim gewesen war.

 

Eine Erzählung von Helmut Försch

 

 

 

 

 

 

Leserbriefe 2020

 

Leserbriefe

zu: „Moria in Flammen“ 10.9.20 S.1

Seehofer verweigert den Bundesländern eine Soforthilfe beim Finale der unmenschlichen Zustände im Flüchtlingslager Moria. Wer hier nicht hilft und erst recht, wer Hilfe verbietet, stellt sich außerhalb der Gesellschaft. Wer das Flüchtlingselend verursacht hat, wissen wir.
Die Vereinten Nationen, auf die wir nach 1945 setzten, sind durch ihr Veto-Recht ein zahn­loser Löwe mit Samtpfoten. Dass es die EU in den langen Jahren seit dem Irankrieg nicht geschafft hat, wenigstens auf ihrem Areal humanitäre Hilfe gemeinsam zu gestalten, hat einen ähnlichen Grund. Der Zwang zur Einstimmigkeit macht es dem kleinsten Kläffer möglich, die Gesetzgebung zu blockieren. Deutschland hat den Ratsvorsitz für dieses Halbjahr. Es könnte Zeichen setzen. Es könnte Druck machen, zeigen, dass es als Geldgeber auch mitbestimmen will, wo’s langgeht, dass – wer Gebote der Menschlichkeit nicht mitträgt - auch keinen An­spruch auf Lastenausgleich hat. Mit Seehofer haben wir einen Klotz am Bein. Der Operateur sagt: amputieren.

Zu„Mahnwache gegen Atomwaffen“, 10.8.2020, S. 20

Bei den Mahnwachen an den Gedenktagen darf es nicht bleiben. Das Grundgesetz hat uns Abstimmungen versprochen. Umfragen zeigen, dass die große Mehrheit der Deutschen sich  für das Verbot von Atomwaffen einsetzt. Es kann nicht sein, dass eine kleine Gruppe von Politikern diese überlebenswichtige Frage gegen die Mehrheit des Volkes entscheiden darf. Seit den 70, 80er Jahren ist unsere Heimat als Atomgefechtsfeld im Plan. Entgegen allen Verträgen und Versprechen rückt die Nato Russland mit Stationierungen und Manövern auf den Territorien seiner Nachbarn auf den Pelz. Und will uns verbieten, von dort Erdgas zu beziehen. Wir brauchen keinen Vormund, wollen keine Atomwaffen in Deutschland, wollen dass Deutschland den 2017 von der UNO beschlossenen Vertrag ratifiziert. Wir wollen endlich über so wichtige Fragen wie die Zukunft unserer Kinder, Militär oder Wohlstand für alle mitbestimmen. Wir wollen den Klimawandel in den Griff bekommen und Corona. Und auch darüber abstimmen. Ohne Abstimmungen sind wir entmündigt.

Alle Hochkulturen der Vergangenheit gingen zugrunde, weil sich die Führungskaste vom Volk entfernt hat. Sind wir auch soweit?

zu: „Regierung hat erhebliche Zweifel“, 5.8.20-S. 21

Da mischt sich die Regierung ein, weil die  Stadt mit einem Probebetrieb testen will, ob der Ver-such, an einem Schwerpunkt des Verkehrs die Belastung zu verringern, auf diesem Wege möglich ist. Nun könnte ich ohne lange nachzudenken zwanzig Ereignisse oder Beschlüsse aufzählen, bei denen viele Bürger sich darüber gefreut hätten, wenn man sich dort oben darum gekümmert hätte oder tätig geworden wäre. Ich nenne nur den Bereich Berliner Ring-Schweinfurter Straße-Europa­stern-Nordtangente, wo immer mehr reingepackt wird und der Verkehr zunimmt. Oder die nur langsam und zerstückelt fortschreitende Verbesserung des Radverkehrs. Darauf warten vor allem die Fußgänger, denn es bestünde dann die Hoffnung, dass man ungefährdet und nicht erschreckt eigene Wege hat, vor allem, wenn dann auch parkende Fahrräder eigene Plätze haben. Ein paar Ladeninhaber glauben, dadurch Nachteile zu haben. Konnten ihre Kunden bisher mit ihren Fahrzeugen dort halten? Wäre das nicht eher beim Einbahnverkehr möglich? Lasst es doch erst mal versuchen. Sicher geht es dann hier genauso wie damals, als man glaubte, die Welt geht unter, als die Domstraße Fußgängerzone wurde.

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zu: „Giffey will Verdienstgrenze beim Elterngeld senken.“ 18.2.2020 S.1

Diese brisante Nachricht zeigt so deutlich, den Zustand unsres Sozialstaats. Da soll ohne eine Bedarfsprüfung dem Mittelstand eine deutliche Einbuße zugemutet werden. Nun gut, nicht allen droht das. Sie werden trotzdem noch nicht Flaschen sammeln und bei der Tafel anstehen müssen,  oder ihre Medikamente zunehmend aus der eigenen Tasche zahlen müssen wie so mancher aus den niederen Einkommensgruppen. Und auch mit ins unermessliche steigenden Mieten werden sie sich nicht herumschlagen müssen, höchstens mit den steigenden Energiepreisen für den Swimmingpool. Den Aderlass werden sie so hoffe ich verkraften können. Außerdem wird es, wie bei ähnlichen Projekten schon eine Möglichkeit geben, sie anderweitig zu entschädigen.

Zu: Ringen um Wahlrechtsreform 26.8. S.1 + Geisterspiele vorbei? 27.8. S.1

Sind wir noch zu retten? Da basteln Leute an einer Wahlrechtsreform, deren Ziel es schon immer war und erst recht jetzt ist, möglichst viele ihrer Leute auf sichere Posten zu bringen.

Das Kompromiss-chen zeigt. Sie können es nicht. Der Souverän wäre gefragt. Und es wird wohl auch darauf hinauslaufen, dass er die Sache in die Hand nimmt und, da ihm standhaft das Recht auf Abstimmungen verwehrt wird, bei der nächsten Bundestagswahl seine Stimmen so platziert, dass keine Überhangmandate entstehen.
Der Ex-Ministerpräsident von Bayern zeigt immer wieder, was er nicht kann. Nun meinte er: da die Leute im ÖPNV eng beieinander säßen, könnten sie ja auch auf Fußballplätzen zusammen kommen. Nun sitzen die Fahrgäste mit ihrem Mundschutz ruhig, meist nur für einige Minuten, neben häufig wechselnden Nachbarn. Da wird nur selten ein Gespräch durch die Maske geführt. Wie es in Fußballstadien aussieht und sich anhört weiß man doch. Bei jedem Foul oder Tor würden vorhandene Viren beim Aufschrei und Siegesgesängen sich massenhaft verbreiten. Zwei Stunden still sitzen und mit Mundschutz jubeln und singen. Das glaubt nur Seehofer.

zu: „Scheurings Wort zum Sonntag“, VB,28.3.20 S.1

Wie gewohnt trifft er den Nerv. Humor ist wirklich gefragt, Tristesse haben wir genug und die wird uns auch von Amts wegen in Presse und Fernsehen bis zum Überdruss verordnet. Was wirklich wichtig ist muss kurz, klar und deutlich gemacht werden. Die Flut der spekulativen Ergüsse und der ständigen Wiederholungen aber solle man durch ein bisschen Humor und Entspannung ersetzen. So gelingt es unsern Karikaturisten fast jeden Tag dem Leser zumindest ein Lächeln zu entlocken. Einfacher als eine Zeitung sollte es eigentlich dem Fernsehen gelingen, für Entspannung zu sorgen. Dem BR ist es mit den Schnellschüssen der Fürther Bühne, von Kabarettisten und - besonders gut gelungen - mit dem Michl Müller für ein paar schöne Stunden zu sorgen. Das wars aber auch.
Meinetwegen könnte das Fernsehen diese langweiligen Talkshows und die mit der Wirklichkeit nichts gemein habenden Krimis auf Halde schieben und mal in ihren Archiven nachschauen: Was gab es da für wunderbare Lustspiele und Humoresken mit einer Galerie von Schauspielern, die uns in schwerer Zeit in die Kinos lockten und vor den Fernseher holten.
Psychologen warnten vor den Folgen der erzwungenen Abschottung. Gemeinsames Lachen und Freudentränen sind ein probates Mittel, die Einsamkeit erträglicher zu machen. Helfen Sie mit.

Zu: „Was im Konjunkturpaket steckt“ MP.5.6.20 S.4

BFM-Scholz nannte es einen Rumms. Ja, damit verfliegen alle Träume von Miteinander, Soli­darität und Gerechtigkeit, die man erwartete und  dass die Zwangspause zu  Ruhe, Nachden­ken und einem Miteinander hätte führen können. Was war doch vor Corona alles noch greifbar nahe: die Verkehrswende, die Chance, nicht nur die Erderwärmung in den Griff zu bekom­men, die maßlose Verschwendung der Ressourcen zu beenden, erneuerbare Energie zu för­dern. Wo bleiben jetzt die Geschäfte, der Mittelstand und die kleinen Leute, die schon längst resignierten. Die Bundesbank erwartet  mit diesem Paket eine deutliche Erholung der Wirtschaft in 2021, die Aktien steigen, Tantiemen und Boni fließen. Auf der anderen Seite die erbärmlichen Mindestlöhne, der Missbrauch der Sozialkassen, die extremen Mietpreise und der Wucher mit dem nie vermehrbaren Grund und Boden. Die Große Koalition fährt den vom Grundgesetz gewollten sozialen Staat an die Wand.  Was bleibt: Warten auf  Herbst 2021!!

zu: „Deutschland darf nicht nur den Großen helfen“ S.2 + „Auch Kinder müssen Masken tragen“ S. 3 MP 22.4.20

Stefan Stahl referiert mit dem Blick von gestern auf den Wirtschaftsteil des Corona-Problems. Man kann es sich so leicht machen Geld zu verteilen, dass der Karren läuft. Wer fragt denn nach denen, die seit den 90ern mit immer kleinerem Budget ihr Leben fristen, die mit maßlos steigenden Mieten, steigenden Kassenbeiträgen und Eigenleistungen und auf Null gefallenen Erträgen aus ihren Ersparnissen auskommen müssen. Und es gibt die wachsende Zahl derer, die mit Mindestlohn, kleiner Rente oder gar mit Gebrechen zu kämpfen haben.
Diesen Menschen verordnet man Masken zu tragen. Ich habe so ein Ding KN 95 für 10 € gekauft. Es ist zu klein und glatter Wucher. Für eine Familie mit 3 Kindern sind das 50 €.  Tausende sind auf die Tafel angewiesen, immer mehr Menschen sind obdachlos, eine Schande für diese Gesellschaft.
Was soll denn nach Corona kommen? Derzeit fressen die Verschuldungszinsen den größten Teil der Einnahmen. Mit Corona wird’s noch mehr. Wer zahlt das? Diejenigen die man immer zur Kasse gebeten hat?  Die Kleinen Leute und die Kolonien, die Entwicklungsländer?  Nein, die schaffen das nicht - es muss sich radikal ändern, dazu gibt es keine Alternative.

Zu: „Unmut über geschlossene Grenzen“,9.5. S-1 +.andere

Es ist nicht zum Aushalten, dieses Gejammere wegen jeder Kleinigkeit, um Urlaub, Fußball, Biergarten, Kontakte, Haarschnitt, Klopapier. Mein Gott, das sind jetzt ein paar Wochen ohne diese Annehmlichkei­ten. Derweil wird Demokratie abgebaut, wird die Klientel der Wirtschaft bedient, wird über Kaufanreize nachgedacht und die Kluft zwischen arm und reich breiter und tiefer. Dass AKK mit der Bestellung von Atomwaffenträgern vorprescht, hätte noch vor 1990 einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Gegen solche Kriegsvorbereitungen mussten wir jahr­zehntelang käm­pfen. Wir kennen den Krieg. Dagegen ist das Coronaproblem ein Pipifax.
Damals mussten Frauen und Kinder jahrelang auf ein Wiedersehen warten. Die Nazis und ihre Günstlinge waren nicht draußen und wer meckerte oder nicht mitmachte, war schnell in Feldgrau oder in Dachau. Jetzt ist es nötig nachzudenken, wie es nach Corona weitergeht:

Weiter so wie bisher? Oder wie Dekan Markus Giese zum 8.Mai schrieb: Verpflichtung für den Frieden und Gerechtigkeit. Ich füge hinzu: Solidarität und Mitbestimmung.

zu: „Wie klappt die Verkehrswende“, 30.1.2020 S. 23

Wir sind noch weit weg von einer Verkehrswende.  Viele wollen sie und überschütten uns mit Ideen und konkreten Vorschlägen. Zwar wird immer wieder gesagt, dass man ein Gesamtkonzept braucht, aber bei allen bisher vorgestellten Vorschlägen fehlt eine konkrete Zielvorstellung und ein daraus entwickelter Gesamtplan, in dem eine konkrete Reihenfolge gefasst ist.  Einzelne Maß­nahmen wie Preisgestaltung, Ausrüstung und Neukauf von Fahrzeugen und aufwendige Werbung bringen nichts, wenn die Busse überfrachtet werden und /oder im Individualverkehr stecken  bleiben, wie es gegen­wärtig ständig der Fall ist. Deshalb müssen alle Verbesserungen im ÖPNV flankiert werden mit geän­derter Kanalisierung des IV.  Für alle neu geschaffenen Garagen- und P+R-Stellplätze müssten gleich viele Oberflächen-Parkplätze entfallen, das gäbe erst mal Platz für Radstellplätze.
Das Ziel muss sein, die Oberflächenparkplätze nach und nach abzubauen, denn nur das wird für die Gesundheit der Bürger positiv und die Aufenthaltsqualität optimal sein. Die Mitverantwortung des Landkreises ist noch zu fixieren und die private DB muss die Pflicht genommen werden, Umsteigeplätze an vorhandenen Bahnhöfen und Haltestellen anzubieten. Dazu sollten noch Ortsbusse oder Sammeltaxis dazu kommen,  die stets pünktlich, bequem, preiswert, umweltfreundl­ich, umsteigesicher und gut erreichbar sind, das wäre ein guter Anfang.
Am15,1. zeigte 3-SAT um 14.55 Uhr „Metropolen der Balkans“. Die wissen wie ÖPNV geht. Allen voran Ljubljana: Innenstadt autofrei, ÖPNV gratis, in der Fußgängerzone fahren Cavaliere-Wagen müde Menschen zu den Haltestellen des ÖPNV. Erholungsoasen mit viel Grün und bequemen Ruhebänken, daneben Bücherstände, Bistros und Straßencafes zaubern in dieser vom  Jugendstil und wechselvoller Vergangenheit geprägten Stadt eine geradezu utopische Gemütlichkeit.  Unser Stadtrat und Verwaltung sollten sich das mal anschauen – oder noch besser, eine Partnerschaft anstreben. Die Slowenen würden sicher bereit sein, uns zu sagen und zu zeigen wie man das macht. Sie haben bewiesen, dass das geht und dass man auch die Fußgänger nicht vergisst.

Merke: Wer im Winter lange an der Haltestelle warten muss, wer stehend in Kurven mit seinem Gleichgewicht hadert, wer an der Umsteigestelle den Bus davonfahren sieht und für eine Strecke von ein paar Kilometern doppelt oder dreimal so viel zahlt wie das Parkticket, der steigt nicht um

 

zu: „Balkanroute für Flüchtlinge weitgehend abgeriegelt.“  Am 27.2. 2016 - S. 1

Mit der von Österreich angeschobenen Abriegelung wird die Verabschiedung Europas von der Humanität eingeläutet.  Als Herr Söder, der sich sogar zutraut, einmal Bayerns Minister­präsident zu werden, sich hinter diese Entscheidung stellte, hat er wie andre Leuchten den engen Schulterschluss mit Petry und Hocke vollzogen.  Ich hatte deshalb ein energisches Aufbäumen von Presse und Gesellschaft erwartet.  Dass das nicht geschieht, zeigt, dass wir auf dem Weg sind, der nicht mehr von Menschenrecht und Moral, sondern von Egoismus und politischen Kalkül geleitet ist.  Einigen Wahlen und Parlamentssitzen zuliebe werden Folgen geschaffen, die nicht abzusehen sind.  Das um seine Existent ringende und derzeit massiv ausgeplünderte Griechenland wird damit in dieser Rechnung abgeschrieben.  Die große Idee von Europa und der Vereinten Nationen geht vor die Hunde

zu: Höness tritt seine Haftstrafe an  VB- 3.6.2014

Mit Schaudern und Gänsehaut in der Stimme habe ich meiner lieben Frau vorgelesen, was heute in großen Artikeln auf Seiten 1 und 3 der Gegenwart und Nachwelt verkündet wird:  Der arme Herr Höness muss für einige Zeit ein Schicksal erleiden, das in den düstersten Farben geschildert wird.  Aber wenn er schön brav ist, wird er auch bald wieder entlassen und in der Zwischenzeit wird er viel Besuch empfangen dürfen von seinen Freunden, die gescheiter waren als er, weil sie sich nicht erwischen ließen oder gleich ihr Schäfchen,  bzw. ihren Wohnsitz ins Ausland verlegten, und damit gefeit dagegen sind, ihren Beitrag für das ungeliebte Gemein­wesen leisten zu müssen.  Nun fragten wir uns allerdings, ob diese Katastrophe wirklich allen unsern Mitbürgern so zu Herzen geht, dass man jeden seiner Fürze in unserer Tageszeitung kommentieren muss und ob es nicht Themen gibt, die interessanter sind.


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